Full text: (7. Band = 1834, No 1-No 8)

IV. ‘ Chirurgie und Ophthalmologie. 
zen enorm waren. Die Blutung war nur gering gewesen und 
stand schon, als eine halbe Stunde nach der Verletzung, N. hin- 
zukam. Da bei der stärksten, Extension die Reposition der Kno- 
chenfragmente vergebens versucht wurde, so entschloss sich der 
Verf. schnell zur Resection des Cubitalfragments, Mit einem 
Bistourischnitt wurde die dasselbe allein, bedeckende Oberhaut 
getheilt, der Knochen herausgehoben und nach untergeschobe- 
nem Pappstücke ein Zoll vom Ende durchsägt, hierauf wieder 
zurückgebracht und in eine Richtung mit dem Scapularfragmente 
in der Tiefe gestellt. Die äussere Wunde schloss man durch 
3 blutige Nähte und nach Anlegung eines losen Verbandes wurde 
der Arm bequem auf ein im stumpfen Winkel gebogenes Breit 
gelegt, worauf Patient ohne Schmerz und wie nengeboren war. 
Nach 712 Stunden stellte sich ein mässiges, sehr bald wieder 
schwindendes Wundfieber ein. Bis zum 3. Tage ging nun Alles 
nach Wunsche, dann aber zeigten sich plötzlich auf der, vordern 
Fläche des Unterarmes bläuliche Streifen, die sich mehr und 
mehr verbreiteten, Blasen mit heilgrünem‘ Wasser bildeten und 
endlich in vollkommenen Sphacelus übergingen. Schnell entstand 
aber am‘ Oberarme eine eiternde Begränzungslinie des Brandes, 
die auf der einen_Seite mitten durch die Hautwunde am Ellen- 
bogengelenk ging, während sie auf der andern mehr gegen die- 
zes Gelenk vortrat , so dass dennoch eine schräge Fläche im Ge- 
sunden gebildet wurde. In einigen Tagen stiessen sich die bran- 
digen Theile so ab; dass N, nur einige Muskeln am untern Kuo- 
chenfragmente zerschneiden durfte, um eine vom Brandigen freie 
Wundfläche zu haben. Da sich nun ein unterer Fleischlappen 
fand, der, nach oben umgeschlagen‘, die ganze Wundfläche gut 
bedeckte, und da vom obern Knochenfragment nichts bemerkt 
wurde, so hoffte ‚N. olıne Amputation ‚die Heilung zu erlangen, 
Es wurde daher durch Heftpflasterstreifen ein so schöner Stumpf 
gebildet, als er sich nur nach Amputation & (ambeau finden kann. 
Die Heilung schritt schnell vorwärts uud alles sah bis zum 10. 
Tage gut. An diesem Tage aber entstand plötzlich, als der Ver- 
band angelegt wurde, aus der einen in der Nähe der Achselhöhle 
befindlichen Hautwunde eine Blutung, die deutlich venös war und 
sich durch Feuerschwamm bald stillen liess. . Leicht erkannte N,, 
dass nur ein spitziges Knochenfragment diese Blutung bedingen 
konnte und dass, da sie sich zunächst der Achselhöhle zeigte, 
nichts als Exarticulation des Humerus dagegen helfen ‚werde. In 
der nächsten Nacht trat ein sehr starker Wechselfieberanfall ein, 
der, wenn auch gleich Chinin gegeben "wurde, in der nächsten 
Nacht noch einmal zurückkehrte, dann aber ausblieb. Drei V’age 
darauf wurde, da die zuweilen eintretende Blutung der Wunde 
eine weitere Verzögerung der Operation nicht zuliess, die Kx- 
articulation vorgenommen. Nach WALTHER wurde dabei grössten- 
theils ein oberer und unterer Lappen, und zwar so gebildet: 
mit einem grössern Bistouri wurde ein vom Proc. coracoid. an-
	        
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