Full text: (7. Band = 1834, No 1-No 8)

U. _ Chirurgie und, Öphthalmologie. 0 195 
thalergrosse. Wunde weisslich grau ünd. Sonderte 80: viel ab, dass 
der Kranke beständig feucht war. Dabei magerte ‚er sehr: ab, 
bekam Abendfieber und trocknen Husten, sein: Appetit schwand 
und. er musste wieder beständig im Bette bleiben. Beim Get 
brauche * tonischer und adstringirender Mittel‘ verminderte sich 
endlich die starke Absonderung nach 6 Wochen, doch zehrte 
der Kranke immer mehr ab, der Husten wurde : quälender und 
die‘ China nicht mehr: vertragen; ‘ Nach "Dec, Lehen. isl. und 
Sulph. antim. aur. c. Extr. hyose. löste sich der Husten. Bald 
Nachher traten colliquative Schweisse und Dorchfälle, Eiteraus- 
wurf‘, brandiger Decubitus am‘ Kreuzbein und Aphthen ein, der 
Kranke konnte nicht mehr schlucken und verschied endlich :im 
13. Monate nach der Operation. Die Section musste leider un- 
terbleiben. :S. glaubt, dass die Bildung des Fungus medullaris 
im Innern des Körpers: noch fortgedauert habe, wenn sich auch 
nach Abfallen. der fungösen Masse keine solche in der Wunde 
sehen liess. [ Casper’s: Wochenschrift für die ges. Heilkunde, 
1834, Nr. 2} 0 0 (K—e.) 
- 813. Neue Behandlungsweise des Prolapsus ani; 
von Bensam. Pamies. Von den drei bekannten Arten des Mast“ 
darmvorfalles entsteht die erste durch Invagination des Colons, 
Coecums oder Dünndarmes, die zweite durch Invagination des 
Rectums und die dritte durch Erschlaffung und Hervortreten der 
Schleimhaut des Mastdarmes. Von: der ersten selten vorkom- 
menden Art wissen wir wenig; die zweite, ‚nicht so seltene, 
kann ohne Erschlaffung des Levators und- Sphineters fast nicht 
Vorkommen; die ‘dritte und häufigste quält hauptsächlich alte 
Leute und Kinder. '— Die Erkennung ergiebt sich oft auf. den 
Ersten Blick. Ist es nämlich‘ eine Invagination des Colons, ®o 
ist die Geschwulst eylindrisch und häufig mehrere: Zoll lang3 
bei der Invagination des Rectums dagegen hat der Vorfall eine 
Unregelmässige Gestalt und ragt nicht so sehr hervor. Schiebt 
Man zwischen die Geschwulst und der After ein gewöhnliches 
Harnbougie ein bis zwei Zoll ein, so wird der Vorfall schon 
&choben, wenn das Uebel seinen Sitz im Rectum hat, Die zweite 
Ärt unterscheidet sich von der dritten theils durch das Volumen, 
heils durch die Beschaffenheit der Geschwalst. Der Vorfall der 
dritten Art lässt sich leicht reponiren; allein er fällt leicht wieder 
Vor. Um dies zu verhüten und das Uebel radical zu heben, wen- 
det Verf, das Glüheisen so an: Der Pat. liegt auf dem Bette; das 
Becken Wird durch untergeschobene Kissen erhöht.‘ Nachdem die 
Schenkel und Hinterbacken von einander entfernt worden, wird 
das Weissglühende Eisen 1 bis 4 Mal applicirt und zwar, wenn das 
Üebel noch neu ist, bloss am Rande des Afters » Ohne die Schleim- 
haut des Mastdarms zu berühren; ist aber das Uebel schon alt, so 
wird-auch sfe gebrannt. Durch den Vernarbungsprocess wird der 
After SO Stark zusammengezogen, dass ein Vorfallem nicht mehr 
Möglich ist. — Vf. theilt zur Bestätigung dessen 2 Fälle mit. Bei
	        
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