186 Il. Chirurgie und Ophihalmologie,
sowohl im Auge, als in der nahen Stirn- und Schläfengegend-
Er war sonst ganz gesund,. ass. und trank mit Lust und blieb
nur ungern in der Siube, D. stellte die Diagnose auf verschleppt®
rheumatische Augapfelentzündung und verordnete daher Aderlas®
Sol, nitr. dep. ce. Tart. emet., Vesicator, Kräuterkissen, mager®
Diät und nach einigen Tagen Blutegel um’s Auge. Anfangs än-
derte sich nichts, nach 8 Tagen aber waren die Schmerzen g®
ringer und das Auge weniger roth, doch hielt die Besserung
nicht an, sondern nach wenigen Tagen ging alles schlimmer und
Hypopyum, Auflockerung der Cornea: und YTorpidität warem be
deutender. Die Antimonialmittel wurden beibehalten und neben“
bei verdünnte Opiumtinctur eingetröpfelt;- Letztere. wurde gut
vertragen, doch nahmen die Schmerzen zu und verbreiteten sich
über die ganze Hälfte des Gesichts. Nun wurde Mercurialsalbe
mit Opium und. Kampher in die Umgegend des Auges eingeri&
ben, Laud. Lig. Sydenh. uuverdünnt ‚eingetröpfelt und innerlich
Tinct. semin.. Colchic. gegeben, Nach einigen Tagen war vom
Hypopyum nichts mehr, zu sehen, doch war es nicht aufgesaugt
worden, sondern es war durch eine kleine Oeffnung in der im
mer mehr aufgelockerten Cornea abgeflossen, die Bindehaut de®
Auges war geröthet, das Auge sah sehr trübe .und es fand sich
fast gar keine Lichtempfindung. Man liess jetzt Kampherläpp-
chen vor den Augen tragen; Das Hornhautgeschwür schloss sich,
und num sammelte sich von Neuem Eiter im Auge, es brach
wieder durch, vernarbte wieder und heilte mit der Iris zusam“
men und so ging es bei verschiedenen Mitteln, namentlich auch
bei der gegen Hypopyum empfohlenen Senega und bei durch die
Umstände angezeigten Abführmitteln bis Anfangs August, WO
man einen eigenthümlichen Zug im Gesichte bemerkte, ‚.Di®
Wange der kranken Seite schien nämlich herabgezogen und p8#“
ralytisch und der Mund war; besonders: wenn der Kranke leb-
hafter sprach, verzogen. Die Angehörigen klagten über zunebh-
mende Theilnahmlosigkeit, Vergesslichkeit, öfteres Auffahren und
düstere Gemüthsstimmung, . die gewöhnlich .nach. einem Gang®
in’s Freie verschwinde.‘ Bald wurde dieser Zustand bedenklichers
der Kranke klagte über. Schmerzen, Schwere, Druck, Eingenom“
menheit des. Kopfes und: häufigen. Schwindel, so dass er ‚sich
kaum aufrecht ‚halten konnte, und, verfiel nach und nach in Sopoh
der von Druck auf’s Gehirn abgeleitet werden musste, und .auß
dem. er immer schwerer und endlich gar nicht mehr zu erwe
cken war. Arnica, Ammonium, Senfteige, Klystiere u. .s. w. blie“
ben ohne Erfolg und am 16. Aug. starb endlich der Krank@
Bei der Section fand man auf der Cerebraifläche des grossel
Flügels des Keilbeins, da: wo dieser mit dem Körper des Keil-
beins zusammenhängt und zwar an der linken, dem kranken Aug®
entsprechenden Seite, eine wallnussgrosse aus der harten Hirn“
haut hervorgehende Fleischgeschwulst (Fungus. durae matris)
deren Substanz am . besten mit dem Gewebe des Pankreas. z®