IS} Il.‘ Chirurgie und Ophthalmologie.
chialis und hinter dem Trochanter major bewirkten hier etws®
vermehrte Beweglichkeit der kranken Theile. Da man nur
alten, schweren Fällen dies Mittel anwendete, so war der Er’
folg freilich nur unvollständig, doch trat er so hervor, dass &
bei frischen und leichtern Fällen grössere Vortheile versprach. —
Sonach könnte man wohl mit Recht bei chronischer Heiserkeit
chronischer Entzündung des Kehlkopfs und der Luftröhre und
beim Keuchhusten Vortheile von ‚der äusseren Anwendung de
Crotonöls erwarten. Was übrigens seine Wirksamkeit beim Keuch-
husten anlangt, so hat es W. bei diesem Uebel noch nicht pri
fen können. [Med, Zeitung v. Vereine f. Heilk. in. Preusse
1834, Nr. 5.] (Fr.)
III. CHIRURGIE und OÖPHTHALMOLOGIE.
304. Ueber die Behandlung der VerbrennmungeN;
von Browxn. Der Verf., welcher vor Kentisn’s Empfehlung, ver”
brannte Hautstellen mit Terpentin zu verbinden, schon ein ähr‘
liches Verfahren mit grossem Nutzen befolgt hatte, erklärt des“
gen Wirksamkeit auf folgende Weise: Die bei jeder Verbrert‘
nung Statt findende bald tiefer, bald weniger tief gehende Zer“
störung der afficirten Stelle wird durch die darauf folgende Ent:
zündung in ihren nachtheiligen Einwirkungen gesteigert, die
Entzündung entwickelt sich aber ‚stets, wenn *der Reiz und
der Schmerz nicht sobald als möglich beseitigt, oder gar durch
unzweckmässige Mittel unterhalten werden. Die Kälte, beruhl
gende narkotische Mittel u. dergl. verstärken aber in viele?
Fällen den Schmerz; die äussere Anwendung warmer Digesti’“
mittel dagegen, wie warme Umschläge, lindert, zeitig angewel‘
det, denselben und vermindert die Reizung, die Spannung und
Entzündung. Mögen nun die Oberhaut mit oder. ohne Blasen“
bildung, oder selbst die tiefern Schichten verletzt ‘sich zeigeh
80 lässt Br. doch dasselbe Mittel in Anwendung bringen. Voß
Bedeutung bleibt es aber, ob eine grössere oder geringere FI#
che verletzt wurde, welche Constitution der Verletzte besitze
und ob die Verbrennung in längerer oder kürzerer Zeit zu Stande
kam. Ward der Kranke durch kochendes Wasser auch am gar‘
zen Körper, jedoch nur momentan, verbrüht, 8o soll noch ein®
Möglichkeit der Wiederherstellung gegeben seyn. Nach derglei‘
chen Verbrühungen tritt sogleich Frösteln ein, dabei drücken die
Gesichtszüge Angst und Kraftlosigkeit aus;‘ die Respiration is
schnell und beklommen,, der Puls beschleunigt, klein; der Schmer*
ausserordentlich heftig; nicht ‚selten stirbt der Leidende scho”
nach wenig Stunden. Verbrennungen durch kochendes Oel, Salz“
wasser etc. sind natürlich noch gefährlicher. . Hielt die Einwir“
kung der Hitze länger an, 80 wird sicherlich ein Biterungspro”
cess sich entwickeln, worauf bei Feststellung der Diät und der