Il. Materie medica und Toxikologie. 479
Später ‚sah der Verf. die Kinder nicht‘ mehr. — Nächst dieser
Beobachtung ‘sprechen auch noch folgende 3 zu Gunsten des
Chlorkalks gegen Tinea: Kin fast 1jähriges Kind litt an bereits
Mehrere Monate bestehendem Kopfgrinde. Als W. dasselbe am
14. Dec. 1829 in Behandlung bekam,‘ verschrieb er ein Abführ-
Mittel aus Syr. rhei, liess Hb. Jaceae, in Milch gekocht, nehmen
und eine Mischung von 1 Theile Chlorkalk mit 30 Theilen Ung.
pomad. auf den Kopf täglich zur Grösse einer Haselnuss einrei-
ben, worauf der Grind bald abheilte. — Ein 26jähriges Frauen-
zimmer litt seit 3 Wocten am Kopfgrinde und 8 Tage an einem
Fussgeschwüre. Sie erhielt am 9. Sept. eine Sol. Calc, chlor.,
um damit den Grind zu waschen; dethiops antim. zum innerli-
then Gebrauche und Tinct. myrrh. und mastich. zum Verbande
des Fusses. Am 18. Sept war der Grindkopf fast, ganz geheilt.
Sie erhielt Pilul. larant. und sollte mit dem Waschmittel fort-
fahren. Später kam sie nicht wieder, — Der siebenjährige Sohn
des Verfs. litt vorigen Sommer 4 Wochen an Tinea capitis, Durch
Tinct. antim. acris Pharm. paup. Hufel, täglich 2 Mal zu 15
Tropfen und Chlorkalk erst in Salben, später in Waschwasser-
form wurde er binnen 4 Wochen geheilt. [Allgem. med, Zeit.,
1834, Nr. 18.] (K—e,)
299. Wirkung des Chlorkalks äusserlich mit der
Innerlichen Anwendung der Herba Trifolii fibrint
und der Tinct. antim. acris Pharm. paup. HUrEL.
gegen einen hartnäckigen Flechtenausschlag; von
Dr. Wernzer in Monheim. Im vorigen Jahre behandelte W. ein
13jähriges Mädchen aus einer sehr reinlichen Familie an hart-
häckiger Flechte. Nachdem das Uebel schon einen Monat be-
standen, sah er es zuerst am 20. Febr.: Es nahm einen grossen
Theil des Oberarms ein, im Uebrigen aber befand sich das Mäd-
chen wohl, Der Verf, verordnete Hö. trif. fibr. mit Rad. Liquir.
zum Thee und liess in eine Sol, Calcar, chlorat. (3jj in 2 Un-
zen) Lappen tauchen und diese auf die leidenden Theile legen.
Am 6. März, wo der Zustand noch der frühere war, wurde
Tinet, antim. acris Pharm. paup. Hufel. verordnet, wovon täglich
einige Male 40 Tropfen genommen werden sollten. Mit der
Chlorkalklösung und dem erwähnten Thee wurde fortgefahren.
Am 15. März war noch Alles beim Alten, doch wurde mit den
Mitteln nicht gewechselt, Am 4. April fand man, dass das Ue-
bel sich bessere und dass die Flechte abfalle.‘ Man setzte die
bisherigen Mittel fort, und nun besserte sich das Uebel täglich,
Nach 2monatlicher Behandlung war es völlig geheilt. [Allgem.
med. Zeit,, 1834, Nr. 18.) (K—e.)
300, Ballota lanata und Pilulae scilliticae Pharm,
Paup, Hurzı, gegen Brustwassersucht; von Dr. Wen-
ZPL zu Monheim. Vom 22. Febr. 1832. bis zum 5, März behan-
delte W. ‚einen schon hochbejahrten Mann an ausgebildeter Brust-
Wäßsersucht, die schon lange vorher zugegen gewesen seyn mochte.