98 IL Materia medica und Toxikologie,
hichts geändert und keinen‘ Speichelfluss erregt. Einen Grund
ihrer Entstehung wusste die Kranke nicht gnzugeben. W. ver“
schrieb am 21. März 1832 einen Pinselsaft- aus. Acid, muriat-
pur;, Syr. moror, und. Tinct. Catech., der ohne Erfolg blieb,
was auch: der Fall später mit Abführmitteln und Kräutersäften
ans sogenannten. blutreinigenden Vegetabilien war. Am 6. Juniu®
betupfte W, daher die Geschwürchen mit Lap. infern., wieder“
holte dies am 11. Juni, und bald nachher war das Uebel gans
geheilt.‘ —' Am 19, Apr. v.J. wurde der Verf, zu der verhei-
ratheten Schwester dieser Kranken, die früher mit derselben in
einem Hause gewohnt hatte, gerufen, die nebst einigen ihrer
Kinder: jetzt an demselben Uebel litt, W. gab ein Laxans und,
da das Uebel noch nicht #0 alt, wie im erstern Falle war, et
nen Pinselsaft mit Borax und Rosenhonig. : Da er aber davon
[keine Wirkung sah, betupfte er vom 2.—22, Mai die kranken
ı Stellen 3 Mal mit Lap inf., worauf. bis zum 1. Juni völlige Heilung
erfolgte. [Allgem. med, Zeitung, 1834, Nr. 18.] (K-e.)
298.. Beobachtungen über die Anwendung des
Chlorkalks in der T7inea capitis; von Dr. Wunzer in
Monheim. Am 26. Nov. 1829 bekam W. drei scrophulöse Kin-
der einer armen, im höchsten Schmuze lebenden Familie mit
Kopfgrind und Drüsenknoten am Halse in Behandlung. Das kleinste
derselben war $, das andere 6 und das älteste Z Jahre und der
Kopfgrind sollte seit 4 Wochen zugegen seyn. W.; verordnete
Inf. Digital, mit Aq. cinnam, zum -innerlichen,‘ und eine Auf-
lösung des Chlorkalks in 10 Theilen Wasser zum äusserlichen
Gebrauche.- Diese Mittel wurden am 1. Dec. wiederholt und am
12. die Chlorkalkauflösung nochmals, innerlich aber H6, Cieut-
in Honig gegeben. Am 29. Dec. waren die Köpfe fast ganz
rein vom Grinde, doch fanden sich noch Drüsenknoten am Halse,
weshalb innerlich Dee. Stipit. Dulcam. verordnet, äusserlich aber
mit der Chlorkalkauflösung fortgefahren wurde.‘ Inzwischen be-
kam das jüngste Kind Brustkrämpfe ‚und starb. Das mittlere,
ein Mädchen, verlor nun in wenigen Tagen den Grind, das äl-
teste aber, ein Junge, bekam ihn bald wieder. Beide hatten
noch Drüsenknoten am Halse, weshalb am 18. Febr. 1830 Kıtr-
Cieut. in Ag. Meliss, gelöst, mit Tinct. rhei aquos, und Syr-
cort. Aur. verordnet wurde; Der Knabe bekam überdies noch
eine Salbe aus Calcar. chlor, und Fett. Am 2. März wurden
diese Mittel wiederholt, worauf der Grindkopf des Knäbens in
wenigen Tagen völlig heilte. Am 22, April sah W. das Mäd-
chen wieder. Es hatte noch viele Scropheiknoten am Halse und
an einer kleinen Stelle ‚des Hinterkopfs hatte sich wieder ein
Grind gebildet.‘ Unter diesen Umständen. wurde - zum Einreiben
in die Drüsenknoten und auf die Grindstelle ein Linim. aus Cal-
car, chlor. und Of, Oliv. und innerlich die Prummer’schen Paul-
ver verordnet. Am 27. April wurden letztere wiederholt und zum
Auflegen auf die Knoten Ampl. cicut, und Diach, comp. ‚gegeben-