158 I. ‚ Pathologie, Therapie und medicinische Klinik,
mit Erhebung der Kräfte etwas gebessert. hatte, doch‘ nicht 80,
wie dies in den ersten 8. Tagen der ‚Inunctionscur ‚der Fall..ge
wesen war. . Nach Verbesserung des Allgemeinbefindens wurde
nun etwa 10 Tage Kırtri nuc. vom. gegeben, wonach der Kranke
anfangs etwas Besserung spüren wollte, doch. ergab. es sich ‚bald,
dass. er sich getäuscht hatte. Zum Glüheisen.war. er durchaus
nicht zu bewegen,. und auch der neuen Anwendung der Haar”
seile widersetzte er sich. So verflossen mehrere Wochen, währ
rend welcher Zeit es nicht zu verkennen war,.dass sich. sebr
langsam vorschreitende Besserung zeige, die späte Folge der Ir
unctionseur war; Endlich liess sich aber der Kranke neue Haar“
seile, und zwar wieder im Nacken und tiefer herab. am Rücke?
setzen, und nun trat in kurzer Zeit bedeutende. Besserung ’eil
Die Lähmung der Hand war. sehr. bald ganz gehoben; im Fuss®
aber blieb noch gelinde Schwäche, ‚doch konnte der Kranke ohne
jede Unterstützung. Tage lang gehen, Treppen ‚steigen und wel”
tere Gänge machen, Anfang Märg 1833 wurde: er. daher geheilt
entlassen. — II. Ein 34jähriger, robuster,; ganz gesunder .T#
gelöhner hatte im Herbste 1532 einen schweren Sack. gehobel
und war damit über die Seite gefallen, worauf er unmittelbs!
heftigen Schmerz im Rückgrate in der Kreuzgegend empfand, ®°
dass er anfänglich ausser Stande war, seinen Weg. fortzusetzel*
Nach kurzer Ruhe war ihm. dies zwar. möglich, doch ‚dauert®
noch ein heftiger Schmerz fort,. der ihn von der Arbeit, abzı“
stehen nöthigte. , Ziehen und Schütteln, ein gewöhnliches Hülfs-
mittel der ‘ Landleute beim s. g. Verheben, .wurde ohne besor
dern. Erfolg versucht. Nach 8 Tagen verminderten sich ‚indes“
sen die Schmerzen allmählich von selbst, und der Kranke konnte
wieder arbeiten, obgleich er nicht von Steifigkeit und Unbehülf-
lichkeit in den‘ Unterextremitäten frei war... .So vergingen meh-
rere Wochen. ohne besonderes Unwohlseyn, doch mit hin und
wieder neu. erwachenden Schmerzen im Rücken... Im November
wurde der Kranke im Felde durchnässt und darauf von Fröstel
befallen, dem gelinde Hitze folgte, wodurch er genöthigt wurde
Tags darauf das Bett zu hüten; indessen ging auch diese Hitz®
mit den ‚allgemeinen Kränklichkeitsgefühlen sehr. bald vorüber
Anders aber ‚verhielt es sich mit gleich nach dem Froste er“
wachtem schmerzhaften Ziehen im Rückgrate, das mit zwische?
durch laufenden heftigen Schmerzempfindungen im rechten Hy-
pochondrium abwechselte. Schon am dritten Tage nach Eintritt
des Frostes, welche: ganze Zeit ziehende Schmerzen im Rück
grate und öfter wiederkehrende lebhafte Schmerzempfindung im
rechten. Hypochondrinm fortgedauert hatten, spürte der Kranke
Taubheit und verminderte Bewegungsfähigkeit in beiden. Unter“
extremitäten, die sehr bald so zunahm, dass er sich nur am
Stocke langsam fortschleppen konnte. Mitte Decembers wurd®
der Kranke in die. Klinik aufgenommen. Die Lähmung beider
Unterextremitäten war damals noch nicht ganz vollständig zu ne“