IL: Chirurgie und Ophthalmologte. ‚435
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Augapfel mit seiner Umgebung nach‘ einer zweimonatlichen Be-
handlung zur Normalität zurückgekehrt war. Der zweite Fall
betraf einen Nervenfieberkranken, ‚Während man dieses Fieber
zu heilen bedacht war; stieg das vor 24 Stunden begonnene Au-
genübel zu dem vorhiu beschriebenen Grade. Nach zehn Tagen
bildete sich etwa eine Linie über. dem Rande der: reinen Horn-
haut ’eine Fistelöffnung, aus der eine Menge gelblicher Lymphe
aussickerte, bie den Augapfel atrophisch geworden war. — Einer
80jährigen Bäuerin war ein ‚Stück Strohhalm jin’s Auge gestos-
sen, welches Zrophthalımia carcinomatosa zur Folge hatte. Der
Bulbus war beweglich, schmerzhaft, sonderte scharfe Jauche ab
und war bei der Exstirpation sehr mürbe; der Glaskörper in
eine braune Materie entartet, in dessen: Centrum sich der $ Li-
nien lange Strohhalm befand. Nach 32 Tagen war Pat. geheilt,
— : Die Kntzündung‘ des Thränensackes ging stets in Eiternng
über. Man machte ‚den häutigen-Nasencanal durch eingelegte
Saiten und Bleisonden ganghar, Dasselbe Verfahren wandte man
bei Wassersucht und Blennorrhöe: des Thränensackes an. Bei
einem scrophulösen: Knaben fand -sich ‚nach entleertem Hydrops
eine zerstörende Caries des Thränen- und Siebbeins. Das Ue-
bel blieb ungeheilt. — Eine hartnäckige Wucherung am innern
Angenmuskel wurde endlich durch Abtragung der Masse mit dem
Messer und durch fleissiges Betupfen der Wunde mit Lap. infer.
vollkommen geheilt. — Zwei kleine Hautkrebse: am innern Au-
genwinkel. und ein anderer am untern Augenlide wurden ‚durch
das cosmische Mittel. und HeiuunD's Salbe beseitigt. — Die
Chalazien, so wie auch die Balggeschwülste, von denen eine
Breigeschwnlst am obern Orbitalrande, eine andere am äussern
Winkel, dann eine grosse bewegliche Hydatis in: der Augengrube
Nach innen und oben sass,. und den Augapfel nach aussen und
abwärts stellte, wurden sämmtlich durch die Operation entfernt.
=— Eine Trichiasis wurde durch Abtragung der Cilien, vier an-
dere wurden durch theilweises Aetzen mit Lap. infer, sicher ge-
heilt. — Das Ectropium wurde in zwei Fällen durch Abtragung
der Bindehaut-Wucherungen, in einem dritten, und zwar bei ei-
nem Kinde, welches das Uebel in einer Ophthalmia neonator.
hekommen hatte, durch tägliches Bepinseln mit Laud, lig, Sydh.
gehoben; Ein scrophulöses,. 8Sjähriges Mädchen trug sich schon
seit einem Jahre mit einem Ectropium beider: obern Augenlider,
wobei der Tarsus sehr. gross; ‚dick und..angeschwollen, die Bin-
dehaut grosskörnig war und einen deicht zu Crusten zu bilden-
den Schleim in Menge absonderte. Man :schnitt aus dem ‚umge-
kehrten: Taraus des linken. Auges :ein. V-förmiges Stück, trug die
Granulation der Bindehaut' ab und vereinigte: die Wunde mit zwei
blutigen Heften; Das rechte Ectropium wurde, täglich zwei Mal
wit ‘Laud; liqg. Sydenh; betupft,. noch öfter. mit rother Präcipi-
tätsalbe bestrichen, um die Borkenbildung zır verhüten. So heilte
letzteres: Ectropium viel schöner und. besser ‘aln Sröleres: —