Full text: (7. Band = 1834, No 1-No 8)

16... HM. Materia medica und. Toxikologie, 
den Nieren benachbarten Organe gesetzt‘ werden, was hauptsäch- 
lich geschieht, sobald die linke Niere (der bei Weitem häufigere 
Fall) ergriffen ist, wodurch dann sehr leicht das Pankreas, der 
Magen, das Colon verwachsen, und Leiden: in diesen Organen 
herbeigeführt werden. . Selbst das Rückenmark wird bisweilen 
afficirt. Es lassen sich bei den Nierentuberkeln theils allgemeine, 
theils örtliche Erscheinungen unterscheiden. - Erstere. beziehen 
sich auf die Haut, Schleimhäute und Haltung des Körpers: Die 
Haut ist fast wachsgelb,. ohne Turgor. und von normaler Wärme. 
Die Schleimhäute werden. bald: von: entzündlicher und katarrhali- 
scher Reizung und Trockenheit; bald von profusen Absonderun- 
gen heimgesucht. . Besonders sind: Husten,. Heisshunger,. Ver- 
stopfung‘ oder Durchfall zu erwähnen. Was die Haltung des Kör- 
pers betrifft ;. so besteht sie in Ausdehnung der Lumbargegend, 
wodurch ‚eine eigenthümliche kranke Figur entsteht, die jedoch 
wohl überhaupt jede Vergrösserung der Nieren begleiten dürfte. 
Ber Frauen. sind, hysterische Krämpfe;,. welche oft von den Nie- 
ren oder: innern . Geschlechtstheilen ausgehen, bisweilen beobach- 
tet worden. + In“ Betreff der örtlichen Symptome, so äussern 
sich: diese, . wenigstens zu Anfange der -Krankheit, nicht in den 
Nieren selbst, sondern. in: der Blase und Harnröhre. Es entsteht 
Jucken. in der Harnröhrenmündung, Urindrang mit abwechseln- 
der Harnverhaltung.:. Es: haben diese Symptome ihren Sitz in 
der Schleimhaut und: erklären sich, wie sich das Jucken in der 
Nase: und dem. After bei ‚der Helminthiasis, Verschleimung etc. 
erklärt, nämlich .dadurch , dass sich gern Leiden einer Membran 
an ihren Endigungen ‚symptomatisch : äussern. Demnach müsste 
Tuberkelbildung in :den Nieren steteg m der innern Schleimhaut 
dieses Organs beginnen‘, doch: ist: dem ‘nicht 8o,. und daher. zu 
berücksichtigen, dass jene Erscheinungen‘ wohl auch Folge. von 
Reizung‘ des scharfen, mit tuberculösen. Stoffen geschwängerten, 
Urins seyn können. - Ein wichtiges diagnostisches Moment giebt 
der strohgelbe, molkige Urin ‚ab. Er wird. unter Drang gelassen 
und bildet. nach einigen Stunden ein tuberculös gefärbtes Sedi- 
ment. Setzt er. einige Tage aus, so erscheint er dann um 80 
reichlicher;: wenn“ nämlich die Nierentuberkein von .Verhärtung 
in das Stadium der Aufweichung übergehen. Blutige Beimischung 
findet nur. dann Statt, wenn sich die Tuberkein in schon dege- 
nerirte ‚Nieren ablagern und; dort auflösen. : [Rust’s Magazin, 
Bd. 40, Hft, 3.1 : (H—r.) 
N.  MATERIA MEDICA und "TOXIKOLOGIE. 
257.. Einige: Versuche mit dem Kreosotwasser; 
von Dr. Hörıne in Neuenstadt, Nachdem H. mit diesem Mittel 
|mehrere ‚Versuche an Thieren gemacht und es sich ihm bei Blu- 
tungen als nützlich bewährt hatte, wendete er es auch in {ol-
	        
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