I. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik: 391
letzte tödtliche Krankheit verfiel. . Am 22, Jul. 1831 wurde’ er
Während eines sanften Schlafs plötzlich durch. die ihm ‚fremd
klingende Stimme seines lange abwesend gewesenen Sohnes er-
Weckt. Schlaftrunken, vielleicht eben von Räubern träumend,
führ er auf, wollte.aus ‘dem Bette und schrie um Hülfe, und
als noch ein Hündchen bellend an die Füsse schnuffelte, kam
er vollends in die grösste Angst und Verzweiflung und fiel in
Ohnmacht. Kaum wieder zu sich gekommen, stellte sich hefti-
ges Zittern, kalter Schweiss und Brustbeklemmung ein, in der
er Erstickung fürchtete. Der ganze Vorfall hatte kaum + Stunde,
der letzte Anfall kaum 2 Minuten gedauert..: Nach dem Anfalle
hatte ein Chirurg eine Ader geöffnet, wegen des angeblich sehr
Matten, ganz ungleichen Pulses aber nur wenig Blut. abfliessen
lassen. Als K. den Kranken sal, fühlte er sich noch matt, ath-
Mmete schwer und klagte über, Druck in der Herzgegend,. Die
Züge schienen ‚ziemlich ruhig und das. Gesicht war blass, wie
gewöhnlich. Der Puls hatte etliche und 80 Schläge, setzte un-
gleich aus und war matt. , Der, Herzschlag liess sich nur un.
deutlich durch die fetten, dicken Brustwandungen fühlen.. . Das
aus der Ader gelassene Blut sollte einen regelmässigen. Blutku-
‚Chen, gewöhnliche Menge Serum und keine Entzündungshaut ge-
habt haben. Von Zeit zu Zeit hustete der Kranke,. wobei ‚er
immer stärkeres ‚Herzklopfen und grössere Beklemmung fühlte,
Der Unterleib war etwas aufgetrieben, . der‘ Stuhl. in.- Ordnung,
die Urinabsonderung aber schon einige Zeit etwas unregelmässig,
die Haut, feucht und an den Extremitäten etwas unter. der. ge-
Wöhnlichen Temperatur. Die Fussgeschwüre waren ‚so. siark,
wie zuvor, im Flusse und keine Stelle .vertrocknet. —. Eine Ge-
Mmüthsbewegung der Art konnte an sich schon bedeutende Herz-
affection schnell hervorrufen und diese, die bei dieser. Constitu-
tion und Lebensart auch immer grössere Schwäche des Gefäss-
Systems begründen musste, eben. so schnell Tod durch Lähmung,
als bei längerer Dauer Wassersucht zur ‚Folge haben, Unter
diesen Umständen ‚wurden Pulver mit Camphor., Fol, Digit. pp.
ana gr.4, Calom., Extr, Lactuc.,viros. ana gr.} und Sacch,
lact, 5% verordnet, von denen alle 4 Stunden. ein Stück genom-
men werden sollte. . Nächsidem gab man erweichende Klystiere
und legte auf die Brust Senfteige. ‘ Am 24. Jul. hatte sich der
Kranke ziemlich erholt, und der Puls war langsamer und setzte
Nicht mehr aus, - Auch ausser .Bett befand sich Pat. ziemlich
behaglich, klagte aber. doch noch über Brustbeklemmung, Die
Pulver. hatten stark auf den Stuhl gewirkt, der Urin ging aber
Noch nicht stärker ab. Die Pulver wurden wiederholt, das Ka-
lomel jedoch nur zu + Gr. gegeben. . Bis zum 5. August hatte
sich Alles so gebessert, dass der Kranke, ‚wie er melden liess,
Sich ausser Gefahr glaubte. und an beschwerlichem Athemholen
Nicht mehr litt; Mittags aber wurde K. wieder gerufen. : Wärme,
die gegen den Kopf stieg, Herzklopfen, &t0sse Angst, vermehrte