Full text: (7. Band = 1834, No 1-No 8)

396 I. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 
wie seit Anfang der Krankheit, die Schmerzen in den Armen 
unbedeutend. Die letzte Mixtur wurde wiederholt. Am 8. und 
9. war kein Anfall zu bemerken.‘ Am 10, Vormittags klagte der 
Kranke über nichts, der Puls war ganz normal, und er ass mit 
Appetit früh eine leichte Fleischsppe und Mittags etwas Rind- 
fleisch.“ Eine halbe Stunde nach dem Mittagsessen wurde € 
vom Schlage getroffen.‘ Ein Glas; das er eben ergriffen, entfiel 
ihm, und er fühlte die jeden Augenblick zunehmeude Schwäche 
und Stumpfheit der Sinne, ging aber noch selbst: zu Bette und 
konnte auch noch, wenn auch undentlich, sprechen. Nach we- 
nigen Minuten war die Lähmung der ganzen linken Seite deut- 
lich, er konnte nur noch murmeln, sah und hörte aber, hatte 
Bewusstseyn und gab zu verstehen, dass die Brust ganz frei sey- 
Der Puls war voll, frequent. Mehrere Venäsectionen, nach de“ 
nen das Blut eine ungeheuere Crusta inflammatoria hatte; anti? 
phlogistische Abführmittel, kalte Umschläge um den Kopf, Fuss 
bäder und Kinreibungen stellten nach und nach den Kranken 
wieder soweit her, dass er ganz deutlich sprechen, mit Hülfe 
einer Unterstützung gehen, auch den linken Arm etwas bewe- 
gen kann und dass wohl: völlige Herstellung zu hoffen steht- 
Das Allgemeinbefinden ist jetzt ganz gut und der Puls ganz nor+ 
mal.‘ Von Herzleiden und Schmerz in den Armen findet sich? 
seit dem Schlaganfalle keine Spur mehr. — Obwohl bedeutende 
Blutentziehungen vor dem Schlaganfalle, die übrigens nicht in* 
dicirt schienen, diesem hätten vorbeugen können? Oder ob, 
wäre er doch erfolgt und hätte er den Kranken in einem Zu- 
stande von Schwäche: befallen, dann noch Rettung möglich ge 
wesen wäre? [Med. Correspondenzbl. d, württemb. ärztl. Ver- 
eins, 1833, Nr. 40.] . (K— e.):. 
254. Eiterabscess in der Herzeubstanz; von Dr. 
Knravss in Niederstetten.- Ein 59jähriger,‘ äusserst corpulenter 
Mann von mittler Grösse hatte schon seit: 10 Jahren weit ver” 
breitete tiefe Fussgeschwüre, die, durch periodische Rothlauf- 
ausbrüche sich immer wieder vergrössernd, noch nie völlig‘ge* 
heilt worden waren. Der Unterschenkel war dadurch nach und 
nach so geschwächt worden, dass der schwere, fette Körper 
kaum noch getragen werden konnte.  Bedürfniss, die Füsse ho- 
rizontal zu legen oder Rothlauf hielten diesen sonst geistig im- 
mer thätigen und sehr arbeitsamen Mann meist im Beite. Seim 
Getränk war immer Bier mit halb Wasser, im Essen aber war 
er, wenn auch auf magere Kost, bisweilen mit Abführmitteln, 
verwiesen, nicht so genügsam. Trotz seines ängstlichen und hef- 
tigen Gemüths ertrug er geduldig sein Uebel und diese Lebens- 
art, nur die Rothlaufausbrüche brachten ihn gewöhnlich etwas 
ausser Fassung.  Schwerathmen bei Bewegung war natürlich® 
Folge der Anstrengung und seiner Constitution überhaupt. Ers® 
in den letzten Jahren hatte der Kranke oft hartnäckige Katarrhes 
auch war er einen solchen noch nicht ganz los, als er in seine
	        
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