Full text: (7. Band = 1834, No 1-No 8)

k Pathologie, Therapie und medicinische Klinik.‘ 3897 
der Periode der Blüthe unterscheiden sie sich dadurch von ein- 
ander, ‘dass sich erstere in‘ einem spitzen Winkel erheben; in 
der Mitte der Pustel das Nabelgrübchen zeigen, um jede Blat- 
ter einen bestimmt begränzten rothen Hof haben, und sämmt- 
lich auf einem gleichen Grade der Ausbildung stehen, wogegen 
Sich die Varicellen. unter verschiedenen: Winkeln erheben, kein 
Nabelgrübchen, um die Pustel einen diffusen Hof haben und 
Nicht auf gleicher Stufe der Ausbildung stehen, weshalb man ne- 
bet ausgebildeten Pusteln auch noch nachzügelnde . Stippen an? 
trifft,‘ Sticht man ein Varicellenbläschen. an, so giebt es leicht 
Seine Flüssigkeit, wogegen bei der Varioloidenpustel wenig aus- 
fliesst. Die Schorfe der Varicellen: sind mehr blätterig, hinter- 
kissen“ selten Narben, und wenn’ ja; ‘so stehen sie einzeln. 
Ihr Grund ist glatt, weder. mit Haaren besetzt, ‚noch panktirt, 
Bie Borke der Varioloiden ist compact, gelbbraun' und fällt ge 
Wöhnlich ganz ab. Bleiben Narben zurück, se zeigen. sie einen 
netzförmig gefurchten Grund mit kleinen schwärzlichen Punkten, 
Varioloidencontagium erzeugt bei Vaccinirten Variotoiden; bei 
Nichtvaceinirten, oder durch die Vaccine Nichtgeschützten Va- 
riola, und umgekehrt; das Varicellen - Contagium.. erzeugt dage- 
gen nur Varicellen. Der Verf, ist .der Meinung, dass folgende 
zwei Thatsachen: 1). weil Vaccinirte;: bei welchen die Pusteln 
erweislich ächt waren‘, sobald Blattern - Contagium auf sie wirkte, 
bisweilen wahre Variola, bisweilen. aber (dies. allerdings: häufi- 
ger) Varioloid , md 2) weil die ächt Vaccinirten , nach der Re- 
Väcchation , mitunter "hochmals ächte, mitunter nur modificirte 
Kuhpockenpusteln‘ bekamem, zur Auffindung des Grandes,: war- 
um die Vaccination nicht: alle Personen, und nicht alle in 'glei- 
Chem Grade schützt; sehr geeignet sind, - Aus diesen Beobach- 
tungen 'ergiebt sich nämlich, dass diejenigen, welche nach‘ eine? 
&chten- Impfung ächte Blattern, und die, welche nach wiederhol- 
ter Impfung ächte Kuhpocken bekamen, gar nicht, und diejeni- 
Sen, bei welchen nach ächter Vaccination in Folge von Blattern- 
Contaginm modificirte- Menschenblattern, oder bei einer Revas- 
Cination modificirte Kuhpockem ‘auftraten, nicht völlig geschützt 
Waren.  Hiernach lag es nun,’ fährt der Verf. fort, nahe, dieses 
Nichtsehützen in-einer zu geringen ‚eingebrachten: Quantität: von 
Kuhpockenlymphe zu suchen, EicHHORN War e8, ‚welcher zuerst 
den Rath gab, mehrere Impfstiche: zumachen.‘ Im Durchschnitte 
Sollen‘ 16 bie 20, auf 2. Arme vertheilt, hinreichen ; die Pocken- 
anlage zü tilgen. Um zu erfahren; ob: der Geimpfte geschützt 
Fey oder nicht, werdet‘ 24 bie 48 Stunden? vor dem Eintritte- der 
Randröthe ‘einige Probeimpfstiche gemacht; Haften‘ diese nicht, 
80 ist- der Geimpfte ‘geschützt: Um’ nun’ allen einen: stehern 
Schutz‘ zu" gewähren‘; : 80 ‚wird vorgeschlagen; Alle. auf diese 
Weise zu revaceiniren. Die Impfung muss. tüchtigen ;:gewiksen- 
lraften: Aerzten übertragen, und‘ auch diese genau: controlirt, wer+ 
den, Auf die vorgeschlagene‘ : Weise: wird: SE auch: die
	        
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