Full text: (7. Band = 1834, No 1-No 8)

HI. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik; 349 
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fange der 30er Jahre verheirathet, nie Kinder geboren, ihre Pe- 
Tode lange verloren und ausser Anschwellung des Unterleibes seit 
langer Zeit keine Krankheit gehabt, Diese Anschwellung war 
schon seit 10-—12 Jahren zugegen gewesen, ohne dass weitere 
Complication sich nachweisen liess. Der Unterleib war so gross 
und ausgedehnt, dass ausser Fluctuation nichts zu ermitteln war. 
Die Esslust war gut, der Urin ging natürlich, der Stuhl aber 
fast nie ohne Abführmittel ab. Fieber, Schmerz und Vedem 
fehlten. Da schon alle innere Mittel vergeblich angewende® wor- 
den waren, machte H. rechts unter der Lebergegend die Pun- 
ttion und ‚entleerte 21-—— 24 Pfund Med. Gew. helles Wasser. 
Dessen ungeachtet blieb der Leib gross,. doch liessen sich nun 
M demselben 4 verschiedene Körper unterscheiden , nämlich ein 
Er0sser fluctuirender Sack in der‘linken, ein kleinerer in der 
Fechten Seite, beide so gelagert, dass man sie für hydropische 
Ovarien halten musste, ein harter, unter den Rippen der vech- 
ten Seite quer laufender Körper, ‘der die vergrösserte und ver- 
härtete Leber schien, und eine harte, kugelige Geschwulst von 
der Grösse eines Borsdorfer Apfels, die verschiebbar in der 
Herzgrube lag, von räthselhaftem Wesen... Die beiden Säcke 
rechts und links lagen nun ‚zu wenig fest und gespannt im Un- 
terleibe, als dass man sie sogleich hätte. anstechen können. Kaum 
2 Monate später hatte der Unterleib wieder seine frühere Aus- 
dehnung, ‚und nun punctirte H. den linken grössern Sack, wobei 
Segen 25—27 Pfund einer weisslichen, dicklich zähen, eiweiss- 
artigen Flüssigkeit entfernt wurden. Das freie, ascitesche Was- 
ser blieb in der Unterleibshöhle zurück,‘ doch war der Unter- 
leib zu wenig gespannt und konnte nicht genug auf die Seite 
Sedrängt werden, um zu seiner Entleerung sicher einzustechen, 
Von der früher für die Leber gehaltenen Verhärtung, so wie von 
dem rundlichen Körper in der Herzgrube war nichts mehr. zu 
fühlen, und der rechts liegende Sack sehr verkleinert. Als 6 
Wochen darauf der Unterleib abermals gefüllt war, operirte H., 
m den frühern Uebelständen auszuweichen, mit 2 Instrumen- 
len. Er stiess zuerst den gebogenen FLEURANTBchen 'Trocar 
in den linken Sack, verstopfte nach ausgezogenem Stilet die Ca- 
Nüle, und paracentesirte dann mit gewöhnlichem 'Frocar den 
Unterleib, um das freie Wasser zu entleeren. Als dieses ‚ent- 
fernt war, öffnete er die Canüle links, um nun auch.den Sack 
ZU entleeren. Dabei ergossen sich aus beiden Röhren ungefähr 
4 Pfund und zwar helles, dünnes Wasser aus dem Unterleibe, 
dickliche, trübliche, eiweissartige Flüssigkeit aber aus dem Sacke. 
5° Würde die Operation vom Oct. 1831 bis Mai 1833 12 Mal, 
ein Mal sogar mit 3 Trocars gemacht, 80 dass in dieser Zeit 
jet Unterleib 23 Mal angestochen wurde. Die Flüssigkeit aus 
der Höhle war jedes Mal an Menge, Farbe und Dicke vers 
schieden, mitunter floss auch bei grosser Fluctuation nur. sehr 
Wenig aus.‘ Eben so war jedes Mal der Unterleib in Bezug auf
	        
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