If. Pathologie, Therapie und medieinische Klinik, 25
findet. Der unter dem M.; supinator longus verlaufende N. ra-
dialis war nicht verletzt. Am Capillargeflecht zeigte sich keine
Abweichung. In der Kopfhöhle waren die Blutgefässe überfüllt;
zwischen Arachnoidea und Pia mater sah man gallertartige Aus-
schwitzungen und an der Basis cerebri KErgiessung von Serum,
Die Gehirnsubstanz war sehr blutreich, ziemlich derb, das Ge-
webe der Lungen, an denen man ganz frische Adhäsionen be-
merkte, und das Herz normal uvd auch in der Unterhöhle nichts
Krankhaftes zu sehen. — Fragt man nach der hier Starrkrampf
und Tod bedingenden Ursache, so ist wohl bloss Verletzung ei“
nes Astes des Nerv. cutaneus medius zu nennen, obgleich bei
der Obduction dieser Ast im.krankhaft veränderten Zellgewebe
nicht aufgefunden werden konnte, Dass die entzündeten Stellen
am Stamme des N. cutaneus medius wohl bloss durch mechani-
sche Verletzung eines Astes desselben -Nerven entstanden seyn
können, ergiebt sich unter andern aus dem in voriger Nr. mit-
getheilten Falle, Bei Stichverwundungen von Nervenästen, wie
dort beschrieben wurden, finden sich am höher liegenden Theile
des Nerven einzelne angeschwollene , rosenrothe Stellen, so dass
man umgekehrt auch annehmen kann, wenn solche entzündete
Stellen am Nerven vorkommen, möge wohl an einem Ast des-
selben der Reiz einer Stichwunde vorhanden gewesen seyn, zu-
mal wenn Gelegenheit zu einer solchen Wunde, wie hier, so of-
fenbar vorhanden ist. F. nimmt daher an, dass hier Tetanus
und Tod so entstanden sind, wie sie nach Stichwunden in der
Fusssohle häufig eintreten, und es scheint dieser Fall zu lehren,
dass bei Stichwunden in die Fusssohle nicht Spannung oder ge-
wissermaassen Einschnürung der entzündeten Weichtheile durch
Bänder und fibröse Häute, welche die Fusswurzel umgeben, die
geringfügige Stichwunde so bedeutend in ihren Folgen mache,
sondern es scheinen diese Folgen bloss von Anstechung des Ner-
ven herzurühren, mag dieser nun von fibrösen Theilen zusam-
mengedrückt werden oder nicht. Dass übrigens der N. radialis
nicht der angestochene Nerve war, zeigte nicht nur die Zerglie-
derung und der Umstand, dass’ die entzündeten Stellen an ei-
nem ganz andern Nervenstamme vorkamen, sondern es liess sich
dies auch annehmen, da bei diesem so wohlgenährten muskulö-
sen Manne die Lancette, um diesen Nerven zu ‚erreichen,‘ wenig-
stens einen Zoll tief hätte eingestachen werden müssen, [Cas-
per’s Wochenschrift f. d. ges. Heilk., 1833, Nr. 39.) (K-—e,)
1. Neue Heilart'des Catarrhus suffocativus;
von R, J. Graves. Mit auffallend günstigem Erfolge wendete
Verf, gegen diese Krankheit in mehreren Fällen Chinin und
Opium in Kliystieren an, und theilt zum Beweise folgenden
Fall mit: Einer Frau, welche in den letzten 48 Stunden durch
fast anhaltenden Husten eine grosse Menge Schleim ausgeworfen
hatte, sehr erschöpft und erdfahl aussahe, röchelte, seit der
letzten Nacht: von einer heftigen Diarrhöe, seit dem Morgen von