Full text: (7. Band = 1834, No 1-No 8)

If. Pathologie, Therapie und medieinische Klinik, 25 
findet. Der unter dem M.; supinator longus verlaufende N. ra- 
dialis war nicht verletzt. Am Capillargeflecht zeigte sich keine 
Abweichung. In der Kopfhöhle waren die Blutgefässe überfüllt; 
zwischen Arachnoidea und Pia mater sah man gallertartige Aus- 
schwitzungen und an der Basis cerebri KErgiessung von Serum, 
Die Gehirnsubstanz war sehr blutreich, ziemlich derb, das Ge- 
webe der Lungen, an denen man ganz frische Adhäsionen be- 
merkte, und das Herz normal uvd auch in der Unterhöhle nichts 
Krankhaftes zu sehen. — Fragt man nach der hier Starrkrampf 
und Tod bedingenden Ursache, so ist wohl bloss Verletzung ei“ 
nes Astes des Nerv. cutaneus medius zu nennen, obgleich bei 
der Obduction dieser Ast im.krankhaft veränderten Zellgewebe 
nicht aufgefunden werden konnte, Dass die entzündeten Stellen 
am Stamme des N. cutaneus medius wohl bloss durch mechani- 
sche Verletzung eines Astes desselben -Nerven entstanden seyn 
können, ergiebt sich unter andern aus dem in voriger Nr. mit- 
getheilten Falle, Bei Stichverwundungen von Nervenästen, wie 
dort beschrieben wurden, finden sich am höher liegenden Theile 
des Nerven einzelne angeschwollene , rosenrothe Stellen, so dass 
man umgekehrt auch annehmen kann, wenn solche entzündete 
Stellen am Nerven vorkommen, möge wohl an einem Ast des- 
selben der Reiz einer Stichwunde vorhanden gewesen seyn, zu- 
mal wenn Gelegenheit zu einer solchen Wunde, wie hier, so of- 
fenbar vorhanden ist. F. nimmt daher an, dass hier Tetanus 
und Tod so entstanden sind, wie sie nach Stichwunden in der 
Fusssohle häufig eintreten, und es scheint dieser Fall zu lehren, 
dass bei Stichwunden in die Fusssohle nicht Spannung oder ge- 
wissermaassen Einschnürung der entzündeten Weichtheile durch 
Bänder und fibröse Häute, welche die Fusswurzel umgeben, die 
geringfügige Stichwunde so bedeutend in ihren Folgen mache, 
sondern es scheinen diese Folgen bloss von Anstechung des Ner- 
ven herzurühren, mag dieser nun von fibrösen Theilen zusam- 
mengedrückt werden oder nicht. Dass übrigens der N. radialis 
nicht der angestochene Nerve war, zeigte nicht nur die Zerglie- 
derung und der Umstand, dass’ die entzündeten Stellen an ei- 
nem ganz andern Nervenstamme vorkamen, sondern es liess sich 
dies auch annehmen, da bei diesem so wohlgenährten muskulö- 
sen Manne die Lancette, um diesen Nerven zu ‚erreichen,‘ wenig- 
stens einen Zoll tief hätte eingestachen werden müssen, [Cas- 
per’s Wochenschrift f. d. ges. Heilk., 1833, Nr. 39.) (K-—e,) 
1. Neue Heilart'des Catarrhus suffocativus; 
von R, J. Graves. Mit auffallend günstigem Erfolge wendete 
Verf, gegen diese Krankheit in mehreren Fällen Chinin und 
Opium in Kliystieren an, und theilt zum Beweise folgenden 
Fall mit: Einer Frau, welche in den letzten 48 Stunden durch 
fast anhaltenden Husten eine grosse Menge Schleim ausgeworfen 
hatte, sehr erschöpft und erdfahl aussahe, röchelte, seit der 
letzten Nacht: von einer heftigen Diarrhöe, seit dem Morgen von
	        
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