24 IM. ‚Pathologie, Therapie und medieinische Klinik.
er mit beiden Händen kaum noch umspannt werden konnte. An
der äussern Seite des Arms, parallel mit der Längenaxe; verlief
eine 4 Zoll lange klaffende Wunde von 4 Zoll Tiefe, deren Rän-
der und Grund mit zusammenhängender dünner Schicht geron-
nenen Blutes überzogen waren. Dies war der kurz vor dem
Tode unternommene Einschnitt, In der Mitte seiner Länge fand
sich eine etwas tiefere, kleine Grube mit Eiter und coagulirter
Lymphe. Bei Lospräpariren .der Haut von oben nach unten er-
schienen die Hautrenen zusammengefallen, der Nervus culaneus
medius zeigte an seinen Aesten, so weit diese im ’entzündeten
Zellgewebe verfolgt werden konnten, eine ganz normale Beschaf-
fenheit; am Stamme dagegen waren einige leicht aufgeschwol-
lene, rosenrothe: Stellen zu bemerken. An der innern Haut und
der Höhle der Venen liess sich durchaus keine Abweichung ent-
decken. Die Aderlasswunde befand sich in der Mitte des Alie
Vena cephalica mit der mediana verbindenden Astes, der durch
den spätern Einschnitt so von der 7, mediana getrennt worden
war, dass die Aderlasswunde an jenem Verbindungsaste nicht
verletzt wurde, sondern weiter nach aussen liegen blieb, so dass
Form und Ausdehnung noch genau nachgewiesen werden konn-
ten. Sie hatte eine mit der Längenaxe der Vene beinahe gleich-
laufende Richtung, war 24 Linie Jang und durchdrang die hin-
tere Wand der Vene in derselben Ausdehnung, wie die vordere:
die Vene war also durch und durch gestochen. Da durch den
Einschnitt in den Arm der fragliche Venenzweig von der Me-
diana getrennt war, so hatte sich die Aderlasswunde nach der
äussern Armseite hin ‚verschoben, wurde aber der Ast mit der
Mediana wieder in Berührung gebracht; so: kam die Aderlass-
wunde gerade in die Mitte des Einschnitts über die obenerwähnte
kleine, tiefere Grube zu liegen. Ob von hier ein kleiner Ner-
venast nach .dem weiter aussen liegenden Nerv. musculo-cula-
neus gehe, liess sich nicht nachweisen, da das Zellgewebe zu
verändert war. In der ganzen Ausdehnung der Geschwulst war
es nämlich von klebrigem , durchsichtigem, jedoch etwas schmu-
zigem Serum sehr ausgedehnt, enthielt viel Fett und hatte auf-
fallende Festigkeit, aber keine Dehnbarkeit, so dass es leicht
riss, wenn es mit der Pinceite angezogen wurde. Inder er-
wähnten kleinen Grube zeigte sich nirgends Eiter, so lange man
nicht die Untersuchung in die Tiefe fortsetzte. Als dies aber
geschah, ergab sich, dass diese kleine Grube, in die etwa + Zoll
tief die Spitze des kleinen Fingers leicht gebracht werden konnte,
durch die‘ Dicke des Bauchs des M. supinator longus bis an die
hintere Fläche dieses Muskels drang und dass die Wände und
der Grund dieser Wunde mit Eiter überzogen waren. Diese Ei-
terahblagerung verbreitete sich auch zwischen die Muskelbündel
des Supinator nach oben und unten und über den ganzen Zell-
gewebsraum, der hinter dem Supinator-atf dem M. radialis ex-
ternus und auf der vordern. Fläche ‘der -Gelenkkapsel ‘sich be-