282 IL. Materia medica und Toxikologie.
Seite und fieberte wieder. Am 19, Juli wurde S. gerufen, der
obige Erscheinungen‘ noch constant fand. Der Puls war dabel
voll, der Husten äusserst. streng und angreifend, der im Ganzen
noch geringe und nur mit Mühe zu entfernende Auswurf roch
nashaft , sah aschfarbig oder spielte in’s Braune und zerfloss 2%
genblicklich, und der Urin war dunkelroth, schmuzig, was Alles
auf ein brandiges Lungengeschwür schliessen. liess. Percussio»
ergab einen dumpfen, kaum ‚bemerkbaren Ton, Auscultation aber
ergab im Umfange des Geschwürs erepitirendes Respirationsg®”
räusch, woraus. der «Verf. in Verbindung ‚mit den obigen Zeichen
‘schloss, dass der-brandige Theil noch nicht ‚ganz fluid sey, mit“
hin noch nicht ganz abgestossen und: dass noch ein bedeutende“
Entzündungskreis da, wo das Brandige mit der übrigen Lung®
auhänge,; Statt finden. müsse, Er verordnete daher 10 Biutegel
und eine schleimige Mixtur mit Kırtr. hyose., und da bis‘ gege®
Abend das Stechen ganz nachgelassen. hatte, -das Fieber aber
geringer. geworden war, ‚kleine Gaben Herb. Digit. purp. mit
KExztr. hyose. und Kxtr. myrrh. aquos.: Wegen weiter Eutfer-
nung konnte S; erst am. 21.. Juli dem Kranken wieder: scher
Das Fieber war geringer, das Stechen fast ganz ‚verschwunden
und nur bei starkem Husten noch etwas bemerkbar. : Dabei war
der Auswurf viel stärker,-doch noch mit Anstrengung ‚verbundeP
und höchst stinkend,. der Urin feurig , der Stuhl hart... Auscul-
tation zeigte Höhlengerassel, als. blase man in Seifenwasser. S.
liess die Pulver fortnehmen, statt .der schleimigen Mixtur aber
gab er: Rı, Calcar. chlorin; 34 Ag. commun. 3). D. S. Vier
Mal des Tags 30 Tropfen. Am 23. Juli befand .sich der Kranke
in jeder Hinsicht besser, der ‘Husten: erfolgte. ohne. Beschwerd®
und der Auswurf, der weniger. roch, in quantitativer Hinsicht
aber noch stark war, leichter. In. den Mitteln wurde nichts‘ ver“
ändert. * Am 25, Juli war das Fieber ganz verschwunden, Hw-
sten und Auswurf vermindert, letzterer kaum noeh riechend, und
die Respiration tief möglich. . Der Schlaf war ziemlich gut , auch
fand sich etwas Appetit. Die Pectoriloquie war. hier so deutlich
wie sie dem Verf. bei andern‘ Lungengeschwüren noch nicht vor“
kam. Die Verordnung blieb die frühere, nur wurde. Myrrha 3
Substanz gereicht, Am 2%. Juli war etwas. Fieber zugegen, doch
keine stechenden Schmerzen, der. Geruch des Auswurfs war fast
gang geschwunden, ’ der Auswurf aber ‚noch reichlich. In der
Behandlung wurde nichts geändert. Am 29. fand S. den Krat
ken fieberhaft mit Beklommenheit der Brust und Unruhe. Dieser
Zustand ‚sollte schon am. Abende vorher: begonnen haben,. und
während der Verf. sich genauer nach demselben erkundigte , ent
leerte sich. plötzlich unter starkem Husten ‚viel Eiter; dem des
Tag über wechselnd helles Blut folgte. Da nach. dieser Entiee-
rung das’ Befinden besser und der Auswurf, wenn auch noch
reichlich, doch gutartig war, so wurde dem: bisherigen Mittel
nur Ung, AurEzrs, zugefügt. Am 31. Juli war die Besserubß