Full text: (7. Band = 1834, No 1-No 8)

1. Pathologie, Theräpie und medieinische Klinik; 271 
Herzbeutel aber erschien sehr ausgedehnt und schon von aussen 
bot er hier und da ungewöhnliche Röthe. und starke Gefässent- 
Wickelung dar. Nach seiner Eröffnung floss bedeutend viel gelb- 
liches Serum aus, in ihm selbst schwamm eine kleine gallert- 
artige Masse von gewöhnlicher Färbung und zuletzt flossen mit 
dem Serum einzelne. weisslich- graue Flocken aus. Beide Flä- 
chen. des Pericardiums: die innere des äussern Sackes und die 
das Herz umkleidende waren mit dünner, röthlich- weisser, fast 
durchsichtiger Substanz ausgekleidet. Es war keine überall zu- 
Sammenhängende, gleich dichte, gleich ebene Membran, sondern 
rie glich einem schwammigen, rauhen, bisweilen zottigen. Ge- 
webe, das hier. dem Boden gleichmässig bedeckte, dort Maschen 
bildete, die freie Substanz zwischen sich hatte, dort strahlig, 
an andern Stellen wieder ästig sich ausbreitete, In einzelnen 
Gegenden, wie an der äussern Fläche des linken Ventrikels sehr 
dünn, erschien sie :an den Vorhöfen, besonders. aber an den 
Herzohren und an beiden die grossen Gefässstämme umhüllenden 
Flächen des Pericardiums sehr dicht und dicker. Wo die Herz- 
ohren über die übrige Substanz vorragen und sie decken, zeig- 
ten sich. die Zwischenräume völlig verwachsen; vielfache Brücken 
und Tiefen: vereinten die einander gegenüberliegenden Flächen 
des die Gefässursprünge überziehenden Beutels; seltener wurden 
Solche fadenartige Verlängerungen nach der Spitze des Herzens 
zu, doch waren.sie an manchen Stellen stark, dick. Wurde das 
häutige Gewebe abgezogen, so war es weisslich, durchsichtig 
und glatt an der das Pericardium bedeckenden Fläche, ’rauh, 
Zottig, mit kleinern oder (grössern konischen Vorsprüngen ver- 
sehen. an der obern, freien Fläche,-: An den meisten Stellen war 
68 gefässlos, das von den Herzohren abgezogene hingegen hier 
and da lebhaft geröthet. Unter der Lupe erkannte man an ei- 
nigen Stellen rothe Blutpunkte, an. andern baumartig sich aus- 
breitende Gefässe,. Das ganze Herz war. vergrössert und‘ seine 
Substanz derb, fest, roth. Besonders stark. erweitert war die 
linke Kammer, deren Wandungen zugleich hier und da verdickt, 
an einzelnen Stellen. fast. zolldick waren... Aueh die nicht erwei- 
terte rechte Kammer hatte dickere Wandungen, äls gewöhnlich. 
Die Herzhöhlen waren mit Blut gefüllt, das sich an den meisten 
Stellen in gelblich- weissen Faserstoff, rothen, wenig Fibrine 
enthaltenden. .Cruor und Serum geschieden hatte... Die Faser- 
Stoffklumpen hingen. fest an die Herzflächen an; wo sie an den 
Fleischbalken hafteten, hatte sich aus ihnen ein festeres, leicht 
abzuziehendes Häutehen gebildet. Zwischen und an den halb- 
Mondförmigen Klappen der Aorta fanden sich, besonders dicht 
an ihren Rändern, mehrere Häufchen ‚kleiner, kurzer, kegel 
Oder pilzförmiger Auswüchse.: Die Klappen waren in der Nähe 
Nieser Häufchen lebhafter geröthet. Zwei kleine Häufchen sol- 
cher Aiedriger. pilzförmiger Auswüchse wurden auch im Bogen 
der Aorta auf deren innersten fast. ganz- gesunden Haut bemerkt.
	        
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