Full text: (7. Band = 1834, No 1-No 8)

230 1. ‚Pathologie, Therapie und medieinische Klinik. 
äusserst Jebhaft, und alle Arterien flogen. Der äussersten Ent- 
kräftung ungeachtet, wurde wieder Blut gelassen. Während dies 
geschah, schwand die fürchterliche Augst,. der Druck nahm ab, 
die Stiche hörten auf und die Respiration wurde freier. Das 
abermals eine Entzündungshaut bietende. Blut gerann schnell, 
schien aber blässer und war nicht mehr. .so reich an Faserstoff 
als früher. In der Nacht schlief der Kranke einige Stunden 
und war am 11. Aug. Morgens ruhiger. Der immer noch flat- 
ternde Puls hatte 130 Schläge in der Minute,. die. Blässe: der 
Lippen und Zunge war grösser, der Durst nur gering. Man gab 
ein schwaches Inf, Arnic. mit Phosphorsäure und wendete Abends 
wieder Sinapismen und Fussbad an... Am 13. Aug. nahm man 
keine merkliche Veränderung. wahr, am .14. aber war der Kranke 
etwas ruhiger und hatte keine Stiche in der Herzgegend , doch 
blieb die Respiration ängstlich, kurz, erschwert. : Der Puls von 
140—- 150 Schlägen war schnellend, olıne Härte, der. den gan- 
zen Brustkasten hebende Herzschlag flatternd ‚wie früher. Der 
blasse Urin. zeigte starkes weisses Sediment und 2. Mal waren 
Kalomelstühle zugegen gewesen. In der Cur wurde nichts ver- 
ändert. Schlaf blieb aus, und wollte der Kranke nur einigermaas* 
sen frei athmen, so musste er aufrecht im Bette sitzen. Am 
nächsten Morgen war er sehr erschöpft. Er sass fast aufrecht 
im Bette, das Sprechen fiel sehr. schwer, und: immer. war es, 
als würde die Kehle zusammengeschnürt. Das Athmenholen war 
ängstlich, kurz, ungleich, der Herzschlag sehr häufig, flatternd, 
und die aufgelegte Hand bemerkte sehr deutlich Schwirren . und 
unterschied mitten in der Brust sehr bestimmt ein Zischen. Leich- 
ter Druck auf die Herzgegend. vermehrte die Angst bedeutend, 
die‘ Haut war feucht, der Urin blass mit etwas schwächerem 
Bodensatze, als Tags vorher. Unruhe. und Angst. etiegen von 
nun an stündlich, ‚der Schweiss erkaltete, Hände und Füsse wur- 
den kalt, immer mehr musste sich der Kranke vorwärts neigen, 
wenn er in kurzen Zügen Athem schöpfen wollte, immer leiser 
wurde die Sprache, der Druck in der Herzgegend verstärkte sich 
immer mehr und selbst der Rücken schmerzte stärker... Fuss- 
bäder und Senfteige wurden vergebens benutzt, 3 Gran.Moschus 
aber schienen nicht erfolglos zu seyn. Bald wurde jedoch der 
Kranke wieder ängstlicher und der Athem kürzer, Nasenflügel 
und Lippen wurden gewaltsam anfgerissen und der ganze Kör- 
per nach ‚vorn geneigt. Bisweilen fuhr auch der Kranke gewalt- 
sam in die Höhe, um dann noeh tiefer den Vorderleib herab- 
zubeugen. Hände und Füsse warden. eiskalt, kalter Schweiss 
deckte den ganzen Körper. Man gab. noch ein Mal Moschus 
und Hess die in salzsaures Wasser gesteckten Füsse reiben. Doch 
vergebens: vor 8 Uhr Morgens erfolgte der Tod. . Bei der Se- 
ction anı 18, Aug. war die Blässe der Muskeln und die Dünn- 
flüssigkeit des Bluts auftalitend. Die Baucheingeweide waren völ- 
lig gesund und auch die Pleurae boten nichts Abnermes. Der
	        
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