I Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 21
mit einer Sonde nur 1 Linie tief eindringen konnte.. ‚Diesen
schwarzen Punkt umgab eiu blassblau- rother Hof, der sich all-
mählich in die narmale Hautfarbe verlor und. nicht über eine
Linie breit war. Deswegen war auch Punkt und Hof leicht zu
übersehen. Nach Abtragung eines Theils der Sohlenhaut er-
schien das Zellgewebe unier der bezeichneten Stelle braunroth
und glich einer dunkeln Sugillation. Diese Färbung des ‚Feit-
zellgewebes war der Fläche nach nicht weiter, als die äussere
Röthung, d. h. etwa 2 Linien im Durchmesser, ausgedehnt. . In
der Tiefe von 4 Linien fand sich in diesem sugiliirten Zellge-
webe, nachdem auch die Plantaraponeurose weggenommen war,
der Nerv. plantaris internus, an dem gerade unter der Stich-
stelle eine Zerreissung oder sonst etwas sich nicht zeigte, der
aber seiner röthlichen Färbung wegen leicht übersehen werden
konnte. Als F, den Nerven nach oben und unten bloss legte,
ergab sich, dass er bloss unterhalb der Stichstelle etwa & Zoll
weit geröthet, im ganzen Verlaufe der Fusssohle nach oben aber,
30 wie in seiner Vertheilung nach vorn, in die innere Seite der
grossen und zweiten Zehe völlig normal war, Die geröthete
Stelle unterschied sich auch noch durch Auftreibung, so dass
der Nerve in der bezeichneten, 1 Zoll langen Stelle noch um ein
halb Mal dicker, als in den gesunden 'Theilen war. Die Röthung
gab ihm an der afficirten Stelle eine chamoigelbe Grundfarbe,
auf der einzelne feine Linien, den Zwischenräumen zwischen
den einzelnen Nervenfäden entsprechend, lebhaft rosenroth zu
Sehen waren. An einigen Stellen waren diese rothen Parallel-
Hinien stärker, als an den andern, wodurch einzelne verwischte
rothe Flecken zum Vorsehein kamen. Untersuchung mittelst Lupe
bestätigte dies nur. Es war also hier offenbar das Zeilgewebe
zwischen den einzelnen Nervenfäden uud in der Umgebung des
ganzen Nerven aufgetrieben und geröthet, was sich auch ganz
deutlich ergab, als man einen Durchschnitt durch die Nerven
machte, wobei die Markfäden des Nerven vollkommen weiss
zwischen geröthetem Zellgewebe hervorragten. Nach Blossie-
gung des ganzen Tibia!is posticus und ischiudicus fand sich, dass
der Plantarnerve, nachdem er völlig gesund aussehend bis. zum
innern Knöchel gekommen, vollkommen gesund war, wo er sich
aber um den Knöchel herumbiegt, um sich gleich darauf mit
dem Planturis externus zu verbinden, zeigte sich, bei sonst
ganz. unveränderten Umgebungen, eine ähnliche + Zoll lange Au-
schwellung und Röthung, Oberhalb dieser Stelle sah der Nerve
wieder völlig gesund aus, verband sich mit dem Plantaris exler-
nus und ging als Tihwlis posticus unverändert bis zum Anfange
der Wade, wo sich abermels eine, etwa + Zoll lange und bloss
+ Zoll höher eine dritte entzündliche Auschwellung des Nerven
fand ,. welche letztere weit grösser war, als die beiden vorher-
gehenden, indem der Nerve in einer Länge von 2} Zeil gerade
das Doppeile seines normalen Umfanges hatte. Daun wurde der