IV. Materia medica .und Toxikologie. 225
/man eher zum Ziele. Da dies Mittel übrigens Geschwülste und
Verhärtungen zwar immer zertheilt, diese aber. ‚manchmal,.. be-
Sönders die Kröpfe, später wieder: kommen, so muss natürlich
die Car wiederholt werden. .[Clarus’s u. ÄRadius’s wöchentl,
Beitr. z. med, wu. chir. Klinik, Bd.3, Nr. 10.]... - (K—e.) ..
;: 153. Aeussere und innere Anwendung des Chlor-
kalkes; von Dr. WerxecK in Salzburg... Anhaltender Gebrauch
des Chlorkalks in Bädern und Veberschlägen hat sich dem Verf,
Sehr nützlich bei Drüsenverhärtungen gezeigt. . Er liess + Unze
In einem Pfunde destillirten Wassers lösen. und damit, Leinenz
Compressen befeuchten, die über die scrophulösen Drüsen ger
legt und. oft ‚erneuert wurden. Laue Büder,. wobei ‚auf. jedes
Pfund abgekochtes Flusswasser nur 2 Quentchen kamen, ‚waren
Nicht allein bei beginnendem- scrophulösem, Winddorne, ‚sondern
auch im spätern zerstörenden Verlaufe des Uebels, wo.die Verr
Schwärung im Knochengewebe schon begonnen hatte ,.. sehr..heil,
bringend. - Gegen Kropf liess W, Mehreren immer. über. den any
dern Tag ungefähr 15 Gr. von ‚einer. Salbe aus + Quentchen
Chlorkalk und 1 Unze Fett in die verhärtete. Drüse,. mit Erfolg
einreiben. Die Zertheilung‘ erfolgte aber sehr langsam. und oft
mussten die Einreibungen 4—5 Tage wegbleiben,. weil die Haut
entzündet oder aufgeätzt erschien. Syphilitische, um sich, fres»
Sende Geschwüre bekamen ein besseres Ansehen und schickten
sich zur Heilung an, wenn ‚man sie mit einer Auflösung von
1 Quentchen Chlorkalk in 6 Unzen destillirten Wasserg ‚verband.
Eben so ‚schwand danach der Gestank phagedänischer Fussgey
Schwüre, und es stellte sich bessere Eiterung ein. Gegen stins
kende Leukorrhöe, die nicht Symptom des Gebärmutterkrebses
War, - wurden Einspritzungen, davon 4 Mal des Tags mit bestem
und baldigstem Erfolge angewendet. ‚Eine wohlhabende,, kräf;
lge,, 34jährige Frau, die schon. 5 Jahre .an verndchlässigtem
und unzweckmässig behandeltem Ekthyma des Kopfes, Gesichtes,
Halses und der ganzen Arme litt, wobei die Grinder sich so
Mehrten, dass täglich mehrere ‚Unzen abfielen, ‚wurde, durch
monatlichen alleinigen Gebrauch der Chlorkalkbäder ‚völlig her-
Bestellt, nachdem vorher schon viele Quecksilber - Autimonial-
und andere Mittel, die warmen Bäder zu Gastein und die Sool-
bäder zu Rosenhain vergebens angewendet worden waren. . Auch
\nnerlich liess W, mehrmals bei Scrophein den Chlorkalk -und
Zwar in Auflösuug von 1 Drachme in 6 Unzen destillirten Was-
Sers, alle 2 Stunden. zu einem Caffeelöffel, nehmen. , Bei dieser
Anwendung muss man jedoch dafür sorgen, dass, falls sieh noch
etwas freier Kalk absetzen sollte, dieser sogleich entfernt werde,
Geschieht dies nicht, so entsteht leicht Magendrücken, -: Die Wir-
kungen gehen sehr langsam, vor sich und äussern sich meist in
Yermehrtem Stuhl und Urinabgange. Erst wenn das Mittel 4 bis
6 Wochen ‚ununterbrochen benutzt worden ist, zeigen sich, Ver-
Änderungen in den verhärteten Drüsen. Das, Kalkchlorid scheint
Summarium d. Medicin. 1834. VII. 15