IV. Materia medica und Toxikologie, 223
Sinken, nicht grösser werden, wenig Materie enthalten, schnell
übtrocknen und eine sehr kleine Narbe zurücklassen.* [v. Fro-
Ticp’s Notizen, 829, 1833.] (Fr.)
151. Gegen Erysipelas hat LAnney zu Paris seit einf-
Sen Monaten in seiner Klinik das Glüheisen mit dem gün-
Stigsten Erfolge angewendet. Er bedient sich eines olivenförmi-
gen, bis zum Weissglühen erhitzten. Cauteriums, ‚wovon er die
Spitze an dem Umfange. und auf der Fläche des Erysipelas in
Zöllbreiten Zwischenräumen sehr leicht aufsetzt, - Zuweilen lässt
L. nach der Cauterisation auf das Erysipelas eine in Essig und
Wasser getauchte Compresse auflegen, In. den meisten Fällen
stellt sich nach 4—5 Tagen die Abschuppung ein, und es er-
folgt Genesung. L. wendet diese Behandlung bei jeder Art von
Erysipelas, welches auch die Ursache desselben seyn mag, mit
demselben günstigen Erfolge an, und merkwürdig ist es, dass
die Cauterisation keine Spur hinterlässt. [v. Froriep’s Notizen,
629, 1833.] (Fr.) .
152. Heilung anererbter Syphilis durch die Dzon-
»Tsche Sublimatcur; von Dr. Rösch in Schwenningen. Ein
14jähriges Banermädchen hatte mehrere in einander übergehende,
graulich speckartig aussehende Geschwüre am linken ‚Velum pa-
latinum, das schon einigen Substanzverlust erlitten hatte. Ne-
ben.der Uvula fand sich ein kreuzergrosses Loch mit lividem,
graulichem Rande. Das Mädchen konnte nur mit Mühe schlin-
gen und kein lautes Wort sprechen, was für syphilitisches. Lei-
den des Larynx sprach, wenn auch ausser den Geschwüren des
Velum palatinum nichts bemerkt werden konnte. Weitere Zei-
chen für Affection des Larynx waren aber noch Empfindlichkeit
beim Drucke auf den Schildknorpel und Ausräuspern eines pu-
Tüulenten Schleims. Bisweilen hatte die Kranke ‚etwas. Fieber,
besonders Abends, sie schwitzte viel, war schr abgemagert und
hatte eine schmuzig leblose Haut und etwas frequenten, klei-
nen Puls. Weitere Localaffectionen waren durchaus nicht aufzu-
finden. Nach den Angaben des Vaters sollte das Mädchen seit
2 Jahren, von vielem Frost in einem Winter, au diesem Hals-
übel leiden, vorher aber ganz gesund gewesen seyn und nichts
als hier und da wunde Mundwinkek gehabt haben, Das Uebel
sey, obgleich er viele Salben und Gurgelwasser angewendet, im-
Mer gewachsen. Von syphilitischer Ansteckung wollte weder er
Noch die Mutter etwas wissen, doch war letztere früher allge-
mein als yenerisch berüchtigt. :Merkwürdig ist, dass sich das
Uebel bei dem Kinde erst im 12. Jahre, also kurz vor der Pa-
bertät entwickelte. Nachdem R. die Eltern auf die Gefahr auf-
Mmerksam gemacht und beiläufig die Dauer der Cur bestimmt
hatte; gab er die Dzonpr'schen Pillen nach Vorschrift, doch
Nach dem Alter in etwas ‚verminderter Gabe, Die Kranke er-
hielt nämlich 4 Mal 120 Pillen, die jedes Mal 6 Gran Sublimat
Enthielten, - Sie nalım davon den 1. uud 2, Tag 4 Stunde nach