IV. ‘Materia medica und Toxikologle. 22]
IV.‘ MATER1A MEDICA- Und "TOXIKOLOGIE: ©
14}. Bereitung der Gelatine lichenis islandick
PererrI hat den Umstand, dass Thierkohle die Bitterkeit den
Pflanzenauszügen entzieht, dazır angewendet, das Decoct vom is»
ländischen Moose davon zu befreien, . werauf es wie gewöhnlich
behandelt wird. [Gazz, ecclett., Marze 3833] (Fr.) -
145. Blasentaffet.nach FERRARK. Man kocht einige
Unzen Canthariden mit Wasser einige Mal aus, verdunstet die
Vereinten. Abkochungen zur Extractconsistenz, digerirt sie 2 bis
$ Mal mit, Alkohol vom 22° B., -destillirt den Aikohol von der
abfiltrirten Flüssigkeit ab und bringt den. Rückstand, welcher
die wirksame Substanz der Canthariden enthält, zur Syrupcon-
sistenz. . Man spannt nun dem Taffet in einen Rahmen aus und
überzieht ihn mittelst eines Pinsels 2 Mal. mit Hausenblasenlö-
sung, dann 5 Mal mit dem Cantharidenextract; soll der Taffet
aber bloss als Rubefaciens wirken, nur 2-bis 3 Mal. Vor je-
dem neuen Ueberzuge lässt man den Taffet in der Sonne oder
in gelinder Wärme trocknen und trägt endlich noch 3— 4 Ue-
berzüge von Hausenblasenlösung auf, ([Gazz. ecclett., Marzo
1833.] - (Fr.) ©
146, Aconitpräparate. SousEIRAan empfiehlt bloss die
Tinetur aus frischem Aconit anzuwenden, da das nach Störck be-
reitete Extract, wie bekannt, ein unsicheres Präparat sey. Mr
Siebt folgende Formeln dazu: Lasse 10 Theile frischen, ‚gut
Zerstoasenen Aconitkrauts mit 8 "Th. Alkohol von 36° B. 8 bis
10 Tage maceriren, colire mit Auspressen und filtrire. — Der-
Selbe bemerkt, dass, wenn man die ans dem frischen Kraute be-
reitete Tinctur bis zur Entfernung alles Alkohols abdestillirt, im
Destillirgefässe eine Flüssigkeit bleibt, welche noch giftige Wir-
kungen zeigt, die dagegen verschwinden, wenn man diese Flüs-
Sigkeit weiter im Marienbade verdampft. [Journ. de pharm.,
1833, Nov.] (Fr.) , 0
147. Verschiedene Formeln gegen Kopfgrind. —
Waschung von BarR.on., Schwefelsaures Kali 11 Drachmen,
Weisse Seife 115 Unzen, Kalkwasser 7 Unzen, rectificirten Wein-
geist so- viel nöthig.. (Wurde von Bırr mit Erfolg angewen-
det.) — Pomaden von Bırr und CAzENAVE, nach Ver-
schwinden der Grindkrusten zur Vollendung der Heilung anzu-
Wenden: a) weisse Seife 2 Unzen, sublimirter Schwefel 2 Un-
zen, Schweinefett 1 Unze. — & ) Fein gepulverte Bleiglätte 11
Unzen , gebrannter Alaun und Kalomel von jedem 15 Unzen, ve-
Netianischer Terpentin 15 Pfund, Schweinefett 11 Pfund, —
Jodhaltige Pomade von Bızrt. Jodschwefel ( jodure de sou-
fre) 1—5 Scerupel, Schweinefeit 1 Unze. Von dieser Pomade,
deren Wirksamkeit 'am meisten von BızT gerühmt wird, braucht
man gewöhnlich 1 Drachme zn jeder Kinreibung; doch muss sich
die Quantität nach der Ausdehnung des Uebels richten. — Koh-