Ill.‘ Pathologie, Therapie. und medicinische Klinik, 217
der Verf., dass nur Stöckungen im Pfortadersysteme, zu deneg
allerdings vermöge atrabilärer Constitution Geneigtheit sich vor-
fand, Ursache des Blutbrechens gewesen wäre, In den letzten
Tagen des August 1831 traten einige Anfälle eines täglichen
Wechselfiebers ‚mit gastrischen Symptomen und Spannung ‘dea
Unterleibes ein ‚, weshalb Zlectuarium lenitivum verordnet wurde,
Welches nicht allein mit grosser Erleichterung ‚reichliche Stühle
zu Wege brachte, sondern wonach auch die Spannung des Lei-
bes sich verlor, das Fieber ausblieb, der Kranke Appetit bekam
und wieder ausging. Am 10. Sept. ritt er aus und wurde 1 Stunde
Später entseelt nach Hause gebracht. Er war unweit der Stadt
über den Sattel und hintern Theil des Pferdes herabgerutscht;
Noch einen Augenblick stehen‘ geblieben,. dann‘ aber an einem
Baume niedergesunken, wo er einem ihm zu Hülfe eilenden
Manne mit schwacher Stimme seine Wohnung sagte. Schnell in
dieselbe zurückgebracht, überzeugte man sich von seinem wirk-
lichen Tode. Bei der Section, 22 Stunden nach dem Tode, fand
man äusserlich nur. am vordern Theile der rechten und linken
seitlichen Partie des Halses, oberhalb der Schlüsselbeine und hin-
ter dem Musc. sterno- cleidomastoid, eine unbedeutende Färbung
der Haut. Nach Abnahme der Kopfbedeckungen erschien die
Sutura lambdoidea blauroth, doch nur an der. äussern Fläche.
Die knöcherne Schädeldecke war über 4 Zoll dick und ihre ganze
innere Fläche, so wie die Basis cranii, glänzend-weiss. Dura
Mutler und Pia mater waren normal, das Gehirn aber etwas wei-
“her, als sonst. An der Oberfläche desselben bemerkte man eine
Turgescenz der kleinsten Gefässe, sonst aber war nichts Abnor-
mes zu entdecken. — Als, um Brust- und Bauchhöhle zu öffnen,
der Kreuzschnitt über Brust und Unterleib gemacht wurde, drang
das Messer unter den kurzen Rippen der rechten Seite am obern
Leberrande in die Bauchhöhle, aus der augenblicklich eine grosse
Menge venösen flüssigen Blutes drang. In der Bauchhöhle selbst
fanden sich 5—6 Pfund flüssigen und coagulirten Blütes vor,
von dem letzteres besonders in der Tiefe des Beckens stagnirte.
Mitten im coagulirten Blute fand sich ein 8} Loth schweres
Stück der Milz ‚ das offenbar von ihr losgerissen worden war,
Die Milz selbst hatte nach ihrer Entleerung vom Blute noch im-
Mer ziemlich den Umfang der Leber und wog mit dem: abge-
rissenen Stück 1 Pfund 28 Loth. Das Gewebe war auffallend
erweicht, nur der obere, unter den kurzen Rippen der linken
Seite gelegene Theil war einiger Masssen fester. Die Länge
der Milz betrug 104 Zoll, die Breite 54 Zoll, die Dicke konnte
wegen Auseinanderfliessens der erweichten Masse nicht angege-
ben werden. Das abgerissene Stück war 54 Zoll lang, gegen
4 Zoll breit, in der Mitte etwa 3 Zoll dick und von hier nach
den Rändern dünner. Von der Stelle der Milz, von der dieses
Stück losgerissen war, liefen noch 2 Querrisse nach dem con-
vexen Rande der Milz hin und um denselben herum. Bei aus-