Full text: (7. Band = 1834, No 1-No 8)

108 IE... Patliolögie, Therapie’ und medicinische Klinik. 
tend' warme Fomentationen amd. selbst Schröpfköpfe.‘ Bei bedeu- 
tendem Säftezuflugse: und. .raschem Wachsthume der Geschwulst 
rieth’ er alles der Natur zu überlassen und höchstens erweichende 
Kataplasmen änzuwenden, bei langer Dauer: der Geschwnlst aber 
die Eiterung ‚durch Kataplasmen von Mehl, Oel und. Feigende- 
voct zu befördern: und "dann den : Abscess durch Messer. oder 
Aeizmittel zu öffnen; Dies’ Verfahren: hat sich der Hauptsache 
nach bis jetzt geltend erhalten. Sehr. problematisch ist indess 
der Vorschlag der: Alten ; die :im Zustände‘ der Crudität.fieber- 
hafter Krankheiten :;entstehende Parotitis durchs Glüheisen schnell 
zur Kiterung zu brimgen, damit der Säftezufluss: dahim. erhalten 
werde,‘ Scheint die Pavotitis. kritisch» so. verhüte man möglichst 
Zurücktreten der. Geschwulst; . Diesem: Zwecke entsprechen: bei 
gehöriger Entzündung erweichende, aber weder fette, noch echmie- 
rige ‚nicht zu warme: Fomentationen, ‘denn rapides Anwichser 
der Geschwalstiist keineswegs zu befördern; -Bei heftigen Schmer- 
zent Karln: man mit» erweichenden Fomentationen und Kataplasmerr 
Narcotica verbinden.‘ * Reizende. Umschläge‘ und Pflaster: sind nur 
bei äusserst langsam fortschreitender und zögernder' Eiterung zu 
gestatten. * Der Abscess muss’ früh durch‘ weiten Schnitt geöffnet 
werderm,‘ nachher. tritt :erweichende‘ oder reizende, bei: jauchiger 
Eiterung zugleich 'antiseptische Localbehandlung ein ,. die immer 
etwas: langwierig ist. Nur‘ ber sehr regelmässiger Krankheit-:ist 
Aufbruch ‘des. Abscesses der Natur zu überlassen. - Gewinnt die 
noch gar hicht zur Eiterung vorbereitete Geschwulst in kurzer 
Zeitveinen ausserordentlichen Umfang, droht: sie nicht allein Er> 
stickung, sondern erschwert‘ auch den Rückfluss des Blutes vom 
Kopfe und erregt sie-zugleich durch‘ Ausdehnung ‚der aponeuro- 
tischen Scheiden den * heftigsten Schmerz, 'und ‚theilweise: mit 
deshalb. Delirien und ‚selbst Trismus, so: wird es bisweilen ‘drin® 
gend 'nöthig, die noch unreife Geschwulst zu. öffnen und: nachher 
die Eiterung durch ‚Digestivsalbe und erweichende Umschläge zu 
befördern.“ Sonst wendete man, wo es nur irgend thunlich ‘schien; 
in solchen: Fällen ‘ Aderlass an.  Azzocvıpr ‘öffnete beim : ersten 
Erscheinen der‘ Parotitis meist mit:;bestem Erfolge die‘: Vene, 
und: liesw bei grosser. Erschöpfung und Gefahr wenigstens Blut- 
egel rund: um die Geschwulst setzen, wodurch er entweder Zer- 
theilung, ader doch ‘gutartige Eiterung: gewonnen. haben: will; 
Rıvikae: gab nach Aderlass, wenn’ nichts auf Kiterung deutete, 
ein Abführmittel, dann :Diuretica ‘und zugleich. den Speichelfluss 
befördernde Mittel, änsserlich aber: Kinpk. cicutage.‘ HuxHam legte 
frühzeitig zwischen: die Schultern und hinter die Ohren Epispa- 
stica. —. Sinkt kritische Parotidengeschwulet schnell ein‘ und 
folgen‘ ernsthaft drohende‘ Zeichen, so ‘sind :geschärfte Vesicato* 
rien, blutige Schröpfköpfe ; überhaupt uie ableitende Curmethode 
im ganzen Umfange mit .topisch reizendem Verfahren zu Hülfe 
zu: ziehen; Erfahrene. Aerzte beschwichtigten oft die drohende 
Gefahr durch Aderlass,; Nervina und Exeitantia,: wobei die Pa-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.