Full text: (7. Band = 1834, No 1-No 8)

Il. ‚Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 197 
Theilen der Polypenmasse, waren 0,468 fester, und 5,386 flüssiger 
Fettstoff, ‚während man im Cholerablute von ersterem 1,08% und 
Yon’ letzterem 0,687 fand. — 4) Untersuchung der Cholera- 
galle. Sie ward aus. derselben Leiche genommen: | Man ‚fand 
darin nichts Besonderes, wohl aber dieselben, Bestandtheile, wel- 
che FrommnerRz und GUYERT in gesunder Galle gefunden haben, — 
ö) Die Analyse des grünen Stoffes, der aus dem Ma- 
gen von Cholerakranken ausgeleert wird, ergab, dass 
diese Flüssigkeit durch den färbenden Stoff der Galle gefärbt wird. 
Die Flocken dieses äruginösen Stoffes bestehen nicht allein ans 
Gallenblasenschleime, sondern auch aus geronnenem Eiweissstoffe, 
Daraus erklärt sich das Günstige des Erscheinehs dieses äruginö- 
sen Stoffes. Der Patient kann ihn nicht eher erbrechen, als bis 
der. spasmodische Zustand der Gallenblase und somit auch andere 
krampfhafte Zustände nachgelassen haben. — 6) Der Cholera- 
harn weicht von dem Harne gesunder Personen sehr ab, und die 
erhaltenen Resultate ‚dieser ‚Untersuchung stimmen mit denen des 
Blutes und der Choleraflüssigkeiten überein. Die Harnabsonderung 
ist in der ersten Zeit der Cholera unterdrückt, indem alle hohle 
Orgasie krampfhaft zusammengezogen werden, das Blut nicht kräf- 
tig eirculirt, die Flüssigkeiten nach den‘ ersten Wegen hinströ- 
men, wödurch sie von andern Organen abgeleitet und in Masse 
per os et unum ausgeschieden werden. Daher enthält der Harn 
nur wenig Salze... Eben so fand man wenig organische Bestand- 
theile in ihm. Der Gehalt an Acidum uricum war unbedeutend; 
der Marnstoff fehlte ganz. Dies hat seinen Grund in dem, Man- 
Tr an reichlichen organischen Stoffen. im ganzen Organismus, 
n der Cholera wird ein organischer Stoff durch den ersten Harn 
entleert, der noch zur Erschöpfung der Kräfte mitwirkt, und 
dies ist der darin vorkommende Kiweissstoff, — %) Die Milch, 
aus der Brust einer cholerakranken Frau genommen, 
War dünn, dem Ansehen nach wässerig und reagirte sauer. Der 
Gehalt an festem Stoffe betrug fast um die Hälfte mehr, als 
der von gesunder‘ Milch. Also auch auf diesem Wege erschöpft 
sich die Natur. Mit der erhöhten Thätigkeit des Darmcanales 
scheint das Zeugungssystem gleichzeitig alficirt zu werden und 
auf Kosten des Ganzen thätig zu seyn. Bei Choleraleichen fand 
Man eine ungewöhnliche Mehge Schleim in der Scheide, und 
Belbst Kffusio seminis vor dem Tode bei Männern.‘ So wird aus 
der übereinstimmenden Thätigkeit des Uterus und der Brüste 
die Milchsecretion erklärbar. [Horn’s Archiv, He SP Oct.) 
— 1 
II. PATHOLOGIE, THERAPIE und MEDICINISCHE KLINIK, 
13%. Mediecinische Beobachtungen aus dem er- 
sten Semester 1833; von Dr. STEINTHAL zu Berlin. (Fort-
	        
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