Full text: (7. Band = 1834, No 1-No 8)

ILL. Pathologie, Therapie und medieinische Klinik, 13 
bei Entzündung der harten Rückenmarkshaut‘ dauert. 1—2 Tage 
und verliert sich in gleichem Maausse, als der Trismus stark ist, 
die Muskeln schmerzhafter werden ‚und der Starrkrampf sich 
selbst ausbildet. Wenn letzteres geschehen, ist das Zittern ganz 
verschwunden. 4) Beschwerden beim Ausleeren des Urins und 
Kothes. . Fast in sämmtlichen Fällen, die dem Verf. bekannt 
wurden, namentlich in den von Fung mitgetheilten, war Harn- 
verhaltung zugegen, Auch waren die Harnbeschwerden früher 
da, als die des Stuhles. In dreien unter vier Fällen erschienen 
diese Beschwerden in den letzten 24 Stunden vor dem Tode. 
Auch ‚waren die Harnbeschwerden stets schmerzhaft, da die Kran- 
ken sowohl vom verhaltenen Harne ein schmerzhaftes Gefühl von 
Ausdehnung erlitten, als auch nicht minder der Katheter Schmer- 
zen machte. 5) Das Gefühl, als wie wenn ein Band den Un- 
terleib einschnürte, hatte nach Verschiedenheit des Sitzes der 
Entzündung einen abweichenden Sitz. War der Halstheil ent- 
zündet, so nahm dies Gefühl den untern Theil der Brust ein 
und erstreckte sich in einem fort von der epigastrischen Gegend 
über die kurzen Rippen geradezu nach den Rückenwirbeln. Litt 
der Lendentheil, so erstreckte sich das zusammenschnürende Ge- 
fühl fast parallel mit der Spin. anter. sup. 0se. ilei, Dies Ge- 
fühl war in diesen Fällen schmerzhaft, wodurch es sich auffal- 
lend von der ähnlichen, so häufig in der Paraplegie vorkommen- 
den Erscheinung unterschied. Es beginnt oft ganz niedrig‘ im 
Unterleibe und steigt allmählich aufwärts bie zur Brust, wo es 
sich in der Regel fivirt, wenn. die acute oder chronische Ent- 
zündung der harten Rückenmarkshaut von unten nach oben %teigt. 
Nimmt aber die Entzündung den Halstheil zuerst ein, so begiebt 
es sich meist nicht viel niedriger, als die epigastrische Gegend 
hinunter und zeigt sich mehr als Druck und Beklemmung der 
Brust. Wo man diese Erscheinung beobachtet, ist sie überall 
von ungünstiger Vorbedeutung, da sie mit Krankheitsheftigkeit 
zusammenhängt. Sie besteht auch bis zu den letzten Lebens- 
etunden und verliert sich oft selbst dann nicht, wenn Lähmung 
der untern Gliedmaassen dazutritt. Die Lähmung dieser Theile 
erscheint nicht immer: A. fand sie nur ein Mal. Auch fand er 
keine deutlich acuten Fälle von der hier besprochenen Entzün- 
dung, die sich vorzugsweise durch Lähmung ausgezeichnet hät- 
ten. Ueberall behielten die. Kranken bis wenige Stunden, und 
in einem Falle bis zum Tode das völlige Bewusstseyn, wodurch 
sich diese Krankheiten wesentlich von denen des Gehirns unter- 
scheiden. — Zu einem Vergleiche hat der Verf. das benutzt, 
was ÄBERCROMBIE, OuıyvIER, Kıoss und Andere früher angegeben 
haben. In einigen dieser Beobachtungen hat er als Meningitis 
sowohl die Entzündung der Dura mater als der Arachnoidea 
des Rückenmarks gefunden. In andern sind sie sogar mit Mye- 
litis verschmolzen. Da sowohl hinsichtlich des Verlaufs, als auch 
der Ausgänge die Entzündung der Arachnoidea und der Dura
	        
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