UL, ‘Chirurgie und Ophthalmologle.‘* 165
Por zugegen war, ‚die Trepanation. vorgenommen. KEin gerader,
senkrechter Schnitt durch die erwähnte Querwunde legte die zu
trepanirenden Knochentheile bloss, und man sah die Splitterung
des Knochens längs der Sutura coronarie gehen. - Der allgemei-
nen Regel: die Nähte zu meiden, ungeachtet, war hier Anboh-
rung auf genannter Naht doch die zweckmässigste, und sie wurde
daher ‚auch auf derselben, dicht.am Rande der Splitternng, vor-
genommen, was deshalb schwierig war, da der ‚von. der Tre-
Phine umfasste runde Knochentheil am obern Rande, den die
Scheitelbeine bildeten, fast zwei Mal dicker, als am untern, ei-
nem Theile des Stirnbeins, war, Die heraustrepanirte. Knochen-
platte und eingedrückten Knochensplitter wurden mit geraden He-
bein herausgehoben, die kleinern mit gewöhnlicher Pincette 'ent-
fernt. Das wenige Blut auf der harten Hirnhaut tupfte man
sorgfältig mit feiner Charpie auf, und so wurde die Operation
schnell und glücklich beendigt. Der Verband war ganz einfach.
Nach der Operation, richtete der Verunglückte allein. den ‚Kopf
in die Höhe, war völlig bei sich und klagte nur etwas über
Kopfschmerz. -, Man legte ihn nun so, dass die verwundete Stelle
nicht durch Druck litt, worauf mehrstündiger Schlaf eintrat , nach
dem der ‚Kranke heiter und ruhig war. Sorgfältig. wurde alles
entfernt, was das. Wundfieber vermehren und Entzündung der
Hirnhäute erzeugen konnte. Man sorgte für die grösste Ruhe
und die strengste Diät und ‚gab säuerliche‘' Getränke und gelind
Abführende Mittel. Das Wundfieber war gering, und am 4, Tage
fast ganz geschwunden.. An diesem Tage, wo. reichlicher Eiter
die Wundränder bedeckte,‘,wurde der erste Verband abgenom-
men. .. Die Hirnhaut war wenig entzündet und aufgetrieben, auch
die Kopfhaut nur gering entzündet und der Eiter von guter Be-
schaffenheit. "Täglich zunehmende Besserung des Krauken und
Beschaffenheit der Wunde versprachen den günstigsten Erfolg
der Operation, als am 9, Tage. sich plötzlich Brustfellentzündung
einstellte; Blutegel und passende innere ..Mittel beseitigten alle
Gefahr, der Kranke trat in seinen frühern Zustand zurück, und
nun störte nichts mehr den. günstigen Fortgang. der Cur, - All-
Mmählich verminderte sich die: Eiterabsonderung, „harte Hirnhaut
und ‚enthlösste Knochentheile deckten ‚sich ‚mit reichlicher Gra-
Nulation, und während der Kranke stets trocken verbunden wurde,
bildete sich, binnen 4 Wochen ‚eine. feste, harte Narbe, und Pa-
tient erhielt so seine frühere Gesundheit, deren er noch jetzt
geniesst, zurück, — 2) Eine kräftige, 30jährige Frau kam, wäh-
rend sie ihr Kind stillte, mit ihrem Manne in Streit und wurde
VON diesem durch einen auf sie geworfenen Hammer am obern
und äussern Theile der linken Stirngegend verwundet. Die Wunde
war klein, kaum einen Zoll lang, der Blutfluss derselben aber
Ziemlich stark... Nach Stillung der Blutung und Verband der
Wunde befand sich die Frau: ziemlich wohl und verrichtete 4
Tage ihre Geschäfte. Am 5. schwoll das Gesicht von ‚der ver-