1360 k Pathologie, Therapie und medicinische‘ KEniki
hielt in Form kleiner Tuberkeln jene schwammartigen‘ Massen,
Die Gallenblase war um’s Dreifache vergrössert und mit echwar-
zer dicker Galle angefüllt. An der innern Fläche des Duode-
num salı man zwei. schwammartige Hervorragungen von ’ovaler
Form und von der Länge eines Zolles, 4 Zoll breit und -eine
Linie dick, Unmittelbar ‚auf der Wirbelsäule sass eine bedeu-
tende Geschwulst, welche sich von dem Zwerchfelle bis an die
letzten Lendenwirbel erstreckte und sich seitwärts big dicht an
die Nieren und unten bis zum Paypart’schen Bande ausdehnte:
Sie war markschwammartig, grösstentheils erweicht, selbst‘ flüs-
sig. An einigen Stellen war sie wie Blutschwamm. Durch ihre
Mitte verlief die Aorta abdominalis mit ihren sämmtlichen Ver
zweigungen, die mit der Geschwulst innig verwachsen waren.
So auch die Harnleiter, welche von der Geschwulst eingeschlos-
sen waren. Sie war endlich mit den Lendenwirbeln fest ver-
wachsen. Der rechte Hoden war wie ein Kindeskopf ımd ent-
hielt eine schwammartige Substanz von weissröthlichem Ansehen
und weicher Beschaffenheit. In dieser Substanz‘ fand man äaus-
ser kleinen Knorpelstücken hühnereigrosse Tuberkeln- von käsi-
ger Consistenz, die wiederum mehrere, mit einer klaren Flüs-
sigkeit angefüllte Höhlen, so gross wie eine Erbse oder Hasel-
nuss, einschlossen, [Horn’s Archiv, 1833, Juli, August.) (V—t.)
97. Medicinische Beobachtungen aus dem ersten
Semester 1833; von Dr. SrteintaaL, prakt. Arzte zu Berlin,
Die katarrhalische. Krankheitsconstitution ‘war fast den ganzen
Winter vorherrschend. Hartnäckige Bronchial- Katarrhe kamen
im Januar bei Erwachsenen, und bei Kindern Katarrhalhusten
mit Croupton vor. Mandelbräune, Zahnschmerzen, Zahnrose und
Gesichtsanschwellungen waren :an der Tagesordnung“ Masern
dauerten fort; rein entzündliche Leiden gehörten zu den Selten-
heiten; gastrische und gastrisch-nervöse Affectionen zeigten sich
zwischendurch und- Durchfälle sah man Ende dieses Monats... —
Häufiger wurden. die katarrhalischen und katarrhalisch - gastri-
schen Krankheiten: im Februar und erstere zeigten‘ sich Ende
dieses Monates als Vorboten der Influenza, welche von Russ-
land aus sich über Polen, Preussen, Schlesien u. 8. w. verbrei-
tete. Schon Ende März schien sie ihrem Culminationspunkte nahe.
In diesem Monate trat an die Stelle: der Masern der Keuchhu-
sten und bei: Erwachsenen kamen viele anginöse und erysipela-
töse, wie auch gastrische und gastrisch-nervöse Zustände‘ vor.
Auffallend war die ungewöhnliche- Frequenz von Schwangern,
worunter viele, die seit: einer Reihe von Jahren nicht concipirt
hatten, ja eine, welche jetzt, 15 Jahre nach ihrer Verheira-
thung, zum ersten Male schwanger war. — Nicht ohne Inter-
esse ist ein Fall von Petechien bei einem 47jährigen Zucker-
sieder. Sie sassen‘ um die Knöchel und in der Wadengegend,
waren braunroth, meistens von dem Umfange eines Flohstiches,
weiche an- der unterm Hälfte des Unterschenkels so in einander