Full text: (7. Band = 1834, No 1-No 8)

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V. Gynäkologie und Pädiatrik. 
am andern Tage tritt der Blutfluss ein, der dann 10 Tage fort- 
dauert, dann auf 24 Stunden verschwindet und wieder beginnt. 
(der die Metrorrhagie geht der Menstruation voran; und hört 
kurz vor derselben auf, welche dann wie gewöhnlich verläuft. — 
Reichliche; vielleicht schon mehrere‘ Jahre danernde Metrorrha- 
gieen plötzlich zu unterdrücken, ist schädlich und hat gefährliche 
Versetzungen nach andern Organen, besonders den Lungen, zur 
Folge. Stellen sich nach der Heilung veralteter Metrorrhagie 
solche schlimme: Zufälle ein; so entziehe man sofort Blut und 
bringe künstliche Geschwüre‘ an der‘ einen Seite der Schenkel 
an. So litt eine Frau von 28 Jahren, welche nie geboren hatte, 
an einer, jedesmal vor der Menstruation erscheinenden Metror- 
rhagie. Als ’L. diese zum ersten Male unterdrücken wollte, ent- 
stand eine Peritonitis, beim zweiten Versuche, trotz des vorbanen- 
den Aderlasses, eine Peripneumonie, zum dritten Male endlich 
eine Meningitis: Blutegel an die Scheide heilten jedoch diese 
Uebel schnell. — Eine junge Dame: mit tuberkulösen Lungen 
litt zugleich am einer heftigen Metrorrhagie.‘ Schon der Versuch, 
diese zu mildern‘, ' verschlimmerte‘ das Lungenleiden. L. begün- 
stigte daher den Blutfilnss; das Brustühel blieb so $ Jahre lang 
stationärz ein anderer Arzt hielt die Metrorrhagie an, und in 
einigen Monaten: erfolgte der Tod. '— Anhaltende Metrorrhagieen 
verhalten sich nach L. zum Uterns wie eine dauernde Hämopty- 
sia zu den Lungens beide bestehen sehr selten ohne organische 
Veränderungen des Gewebes, «— Hinsichtlich der Behandlung der 
Metrorrhagie bemerkt L. Folgendes: a) Selbst wenn kein organi- 
sches Leiden ‚des Uterus vorhanden ist, darf die Metrorrhagie 
nicht plötzlich unterdrückt werden. Man beginne mit einem Ader- 
lass am Arme, von etwa einer Tasse, ‚und dies selbst bei blas- 
sen, fast blutleer scheinenden Individuen; empfehle Ruhe und 
zum Gfetränk Decoct. cönsolid. maejoris, Am andern Morgen kann 
ein neuer, immer nur revulsivischer, nicht sehr starker Aderlass, 
zumal bei kräftiger Constitution; wiederholt werden‘, und dann 
erst gehe man zw örtlichen Mitteln, als Kälte, Adstringentia, Hoch- 
legen des Beckens und bei beträchtlicher Ausieerung Tamponade, 
über. Hat nun: der Blautabgang aufgehört, so suche man das zum 
Grunde liegende Uebel zu beseitigen, nach dessen Hebung ge- 
wiss auch jene für immer entfernt ist; —' X)‘ Ist mit der Me- 
trorrhugie. day Leiden eines andern Organs, welches durch ihre 
Unterdrückung gesteigert werden könnte; verbunden, so darf der 
Arzt nur durch: allgemeine Mittel mildern, nie aber die stopfen- 
den Localmitter in Anwendung bringen. — £) Metrorrhagieen, von 
einer unheilbaren Affection des Uterus abhängig, sind, wenn sie 
nicht zu stark werden, meist wohlthätig für die Kranke; sie min- 
dern die Schmerzen, sowie die Anschoppung, Eine schnelle Un- 
terdrückung derselben hat Verschlimmerung aller Zufälle und 
reissende Fortsehritte der Desorganisation zur Folge.‘ In selte- 
nen Fällen ‚vermehrt der Ausfluss die Schmerzen, was eine neue
	        
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