Full text: (7. Band = 1834, No 1-No 8)

108 V; Ö@Qynäkologie, und Pädiatrik, 
chen Alter vor Eintritt der‘ Menstruation erkranken könne, be- 
weist unter andern der‘Fall von Carron du’ Villards, wo ein 7jähr 
riges Mädchen einen Polypen mit‘ Anschoppung des ‘Körpers: der 
Gebärmutter hatte. Schon lange vor Eintritt der Menstruation 
findet öfters ein: Congestionszustand nach dem Uterus Statt, 'auß 
dem sich sehr Jeicht eine Anschoppung desselben ‚entwickeln kann; 
daher Schmerzen in der Lendengegend, Schwere im- Beckem 
Blässe, Schwäche, Erschöpfung, Mangel an Appetit, Herzklopfen 
kurz Erscheinungen, die man oft einer Herzkrankheit zuschreibt- 
Hier passt, um die Menstruation einzuführen, eine prophylaktische 
Behandlung; schwächliche Personen müssen bei den ersten Zei- 
chen der herannahenden Menstruation durch 'nährende Diät, kalte 
aromatische Bäder; Bewegung in freier Luft, und selbst tonische 
Arzneien gestärkt‘ werden; Örtliche Mittel, als bis’ an die Knie 
reichende Fussbäder mit Senf, Wermuth und Beifuss, aromatische 
Räucherungen, heisse Klystiere, warme Injectienen in die Scheide, 
erweichende: Insessus, warme Umschläge um das Becken und auf 
die Scheide , trockene und blutige Schröpfköpfe, fliegende Bla- 
zenpflaster, Blutegel an die Knöchel, Beine, Schenkel und manch- 
mal an die Scham, dürfen dabei nicht vernächlässigt werden. 
Bei kräftigen Mädchen hingegen verschlimmern diese örtlichen 
Mittel den Zustand; besser bekommen ihnen allgemeine warme Bä- 
der, vegelabilische Diät, mässige Körperbew@egung und zuweilen 
kleine Aderlässe am Arme. Ist Onanie die Ursache der ausblei- 
benden. Menstruation,‘ so sind, ausser mechanischen Mitteln, auch 
solche nothwendig,. welche die moralische, wie die körperliche 
Aufregung herabstimmen; zu letztern gehören besonders narko- 
tische Kliystiere. Alle: diese Mittel müssen zur Zeit der muth- 
maasslichen Menstruationsperiode angewendet, und in der Zwi- 
scheuzeit nur palliativ verfahren‘ werden; bei ihrer Anwendung 
berücksichtige man wohl die Idiosynkrasieen der Frauen , die na- 
mentlich in solchen Fällen von grosser Wichtigkeit sind. —-3) Be- 
schwerliche Menstruation... Die‘ der Menstruation voran- 
gehenden, oder begleitenden, oder nachfolgenden Schmerzen; an 
denen 80 viele Frauen leiden , sind oft erblich; mehrere‘ Frauen 
in der Familie leiden daran, und man hört zuweilen, dass einige 
an Gebärmutterkrankheiten gestorben seyen. ;L. fand unter diesen 
Umständen wenn er den Uterus in der Zwischenzeit der Men- 
strualperiode untersuchte, den. Hals und häufiger noch den Kör- 
per der Gebärmutter angeschoppt, im Umfange vergrössert, 'und 
in einem subinflammatorischen. Zustande, Hier beseitige ‘maß 
zuerst die Anschoppung,‘ findet: man den Uterus noch gesund, 
so suche man die Constitution der Frau zu. verbessern; wodurch 
man wenigstens Milderung‘ obiger Zufälle herbeiführt.' In den 
meisten Fällen sind die Schmerzen nervöser Art,“ L. empfiehlt 
daher 2—3 Tage vor der Menstruation narkotische; besonders lau- 
danisirte Klystiere ; in der Zwischenzeit kühle Bäder, warme Ein- 
spritzungen in den Mastdarm-und narkotische Mittel; Iymphatische;
	        
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