Full text: (7. Band = 1834, No 1-No 8)

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UL. Materia medica und Toxikologie. 
nicht viel in Gebrauch sind, und die. er jüngeren Collcgen recht 
sehr empfiehlt. ‘Er meint die KorP'sche Salbe‘ aus einem Quent- 
shen Merc. praec, alb. und 2 Loth Ung. Digit, purp., die, wenn 
die gereizte Stelle anders mit Wachstaffet bedeckt wird, friesel- 
ähnlichen Ausschlag erregt, dessen anhaltendes Jucken, ohne so 
furchthare Schmerzen, wie die Brechweinsteinsalbe‘ zu machen, 
bedeutende antagonistische Wirkung hervorbringt, und die Sei- 
delbastrinde , als sehr wirksames blasenziehendes Mittel, das nicht 
wie die Cantharidensalbe, besonders bei längerer Anwendung, 
unangenehme Nebenwirkung auf die Harnwerkzeuge fürchten lässt 
und schon deshalb oft, zumal bei Kindern, der letztern Salbe 
vorzuziehen ist, wenn auch diese Nebenwirkung manchmal beim 
Keuchhusten nicht zu scheuen seyn, dürfte. [Med. Zeit. v. Ver- 
eine f. Heilk. in Preussen; 18338, Nr. 84.) (K—ei) 
73. Ueber die Transmission von Arzneistoffen 
in den thierischen Körper durch Elektro-Galvanis- 
mus. In einer Abhandlung über die Fortschritte der englischen 
Arzneikunde (Gaz, med, Nr. 12) lasen wir etwas über die Mit- 
theilung von Krankheiten vermittelst de® elektrischen Conductors, 
besonders den Fall, wo ein intermittirdhudes Fieber im Stadium 
der Hitze einer ganz gesunden Person. auf diese Weise mitge- 
theilt worden war, Dr. Surrn vermehrte die Versuche, um 
diese neue Eigenschaft der Elektricität zu bestätigen; und meh- 
rere Aerzte fanden mit ihm, dass namentlich Kuhpocken, +auf 
diese Weise Gesunden mitgetheilt , vollkommen dieselbe Eroption 
und denselben Verlauf haben, welchen. die gewöhnliche. Vacei- 
hation erzeugt, Der. französische Arzt Dr. Faure-Paıaprnat hat 
schon früher eine bedeutende Menge von Versuchen über die 
Fähigkeit der elektrischen Maschine,  Arzneistoffe in ‘den Körper 
zu bringen, einer gelehrten Gesellschaft mitgetheilt. "Theils die 
zersetzende Eigenschaft der Pole einer galvanischen Säule, theils 
aber die fast schmerzlose und eben auch galvanische Wirkungs- 
art der Acupunctar führten zu der Idee, die F. folgendermaassen 
ausführte: Er baute eine Säule von 50 Platten mit Schwefel- 
gäure befeuchtet; brachte einen Pol mit einer Acupuncturnadel, 
den andern mit dem zu zersetzenden Körper in Verbindung, z. 
B. mit: Jodine oder Chinin. Sticht man nun die Nadel in die 
Glandula thyreoidea ‚oder in’ den Magen, so gehen die mediei- 
nischen‘ Kräfte dieser Mittel auf unsichtbare Weise in diese‘ Or- 
gane über. Diese Operation wird länger fortgesetzt oder. wie- 
derholt, und auf diese Weise sind Kröpfe und kalte Fieber ge- 
heilt worden. Um aber. zu beweisen , dass wirklich der so über- 
tragene Arzneistoff, und nicht etwa: der blosse. Galranismus ge- 
heilt habe, stellte F. und Mehrere nach ihm folgenden Versuch 
an: Er that eine Auflösung von Kali jodinicum' in einen por- 
zeilanenen Becher, tauchte in dieselbe einen Platindraht , - der 
mit einer Säule von 50 breiten Platten in’ Verbindung stand; 
that dann auf einer andern Seite eine Auflösung von Stärkemehl
	        
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