Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

86 I. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 
Besserung im Zustande des Kranken an, auch -war ‚die ‘Angst 
nicht mehr so gross, wie früher. Der Unterleib wurde manch- 
mal etwas weicher, der Starrkrampf und Trismus war nicht im- 
mer gleich stark anhaltend, der Durst geringer; der Puls härt- 
lich, doch normaler und Stuhlausleerungen waren vorhanden... In 
der Nacht zum 28, konnte der Kranke meist schlafen, träumte 
aber viel und fuhr oft aus dem Schlafe erschrocken auf, der Un- 
terleib war Morgens nachgiebiger und der Puls weniger beschleu- 
nigt, doch immer noch härtlich, Den Tag über stellten sich 
einige Male wieder krampfhafte Zusammenziehungen. der Rück- 
grats- und Unterleibsmuskeln ein, die den Kranken sehr beun- 
ruhigten und unwillig machten. Stuhl‘ war Nachmittags erfolgt. 
Mit der letzten Mixtur wurde fortgefahren und in die Wirbel- 
bäulengegend starkes Linim. volat. eingerieben. Am 30. Sept. 
war der Kranke ziemlich heiter und befand sich auf Schweiss 
am Morgen weit besser. Der Puls war normaler, der Trismus 
und die Starrheit der Rückgrats und Nackens geringer, der Un- 
terleib noch eingezogen, hart, gespannt. Schon Tags vorher 
waren mehrere schleimige, grünliche Stühle erfolgt. An Hals, 
Brust, Händen und Füssen zeigten sich weisse Frieselbläschen, 
und die Füsse waren ödematös geschwollen. Die Pot. Riv. cum 
Laud. et Nitr, wurde beibehalten, nur wurde die Gabe des Ni- 
trum vermindert, die des Laud. vermehrt. Die Nacht zum 1. Oct. 
war unruhiger, als die vorherige, gegen Morgen wurde aber dem 
Kranken wieder leichter. Er klagte nur über noch hin und wie- 
der sich einstellende krampfhafte Zusammenziehangen der Bauch- 
muskeln, die wieder etwas unnachgiebiger und härter waren, und, 
ungeachtet der so nur geringe Speichelfluss nachgelassen, über 
heftiges Brennen auf der Zunge in Folge von Schwämmchen, 
Doch war der Puls weniger fieberhaft und hart, der Durst ge- 
ringer, und es stellte sich etwas. Appetit ein. Mit der Arznei 
vom 20. Sept. wurde fortgefahren, in den Unterleib Ung, neapol, 
mit O7. hyosc., in Nacken und Rückgrat aber Ol. olivar. c. Lig, 
gmmon. caust. und Tinct. opi croc. eingerieben und als Pinsel- 
saft Borar. mit Laud, und Mel. ros. verordnet. Der Stuhlgang 
wurde durch Klystiere erhalten. Auf einen Diätfehler am 2. Oct. 
Abends folgte eine unruhige Nacht mit Angst und vermehrter 
Hitze. Stuhlentleerung durch Klystiere führte jedoch den alten 
Besserungszustand wieder herbei, und am 3. und 4, Oct. ging 
alles recht erträglich; die Starrheit der Wirbelsäule war geho- 
ben, nur hier und da trat noch ein. Seitwärtsziehen des Ko- 
pfes durch die hintern Halsmuskeln ein ,- der Trismus ‚war. eben- 
falls um die Hälfte vermindert, auch das Beugen und Strecken 
der immer noch um die Knöchel ödematös geschwoltenen untern 
Extremitäten sehr erleichtert. Nur der Unterleib war noch ziem- 
Jich hart und gespannt, und die Muskeln desselben demnach. noch 
am meisten von Krampf ergriffen. ‚Am 5. Oct. erhielt der Kranke, 
wenn er auch heiter war und zu essen. begann; wegen der im-
	        
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