Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

I. Pathologie, Therapie und medieinische Klinik. ‘ % 
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den Ventrikeln, und auf dem Reactionsverhältnisse der Fasern- 
schichten des Herzens beruht die Procedur seines Schlages, als 
äussere Erscheinung seiner, die Normalität der inneren Beschaf- 
fenheit und der Fortbewegung der Blutwelle bedingenden Thä- 
üigkeit. Unvollkommenheit in diesem Reactionsverhältnisse, die 
entweder aus Anomalie in der Structur oder aus Anomalie im 
Kräftebestande der Fasernschichten hervorgeht, ist wesentliches 
Moment aller Herzkrankheiten, dort der organischen, hier der 
dynamischen und macht sich durch seine Wirkung auf Beschaf- 
fenheit und Fortbewegung der Blutwelle fühlbar. Bei allen Herz- 
krankheiten ist gründlicher Erfahrung zu Folge das hervorste- 
chendste Symptom ein eigenes Gefühl von schmerzlicher und 
angstvoller Beklommenheit unter dem Brustknochen oder in der 
Nähe desselben, was die Kranken für reellen Mangel an Athem 
oder für Engbrüstigkeit annehmen, wobei gleichwohl die mecha- 
nische Verrichtung des Einziehens von Luft in die Lungen und 
des Ausstossens derselben gar nicht gestört ist. Nach der er- 
wähnten Ansicht vom Thätigkeitsverhältnisse des Herzens hat das 
folgenden Zusammenhang: Vorherrschend vor dem linken Herzen 
ist das rechte geeignet für Entstehung einer Unvollkommenheit 
im Reactionsverhältnisse der Fasernschichten , weil die ganze An- 
lage auf geringere Mächtigkeit berechnet ist, obgleich die in 
dasselbe eingehende und seine Wirksamkeit in Anspruch neh- 
mende Blutwelle ein grösseres Volumen und eine weniger ein- 
fache Zusammensetzung als im linken Herzen hat ,. so dass, wenn 
eine dynamische Anomalie mit Depression in der Thätigkeit des 
Organs eintritt, die rechte Abtheilung desselben entweder den 
Entstehungspunkt dazu giebt, oder, wo das nicht der Fall ist, 
nie ohne Theilnahme am Missverhältnisse bleibt. Davon ist un- 
vermeidliche Folge, dass die Blutwelle des rechten Herzens nicht 
nur ihre Fortbewegung, sondern auch ihre Qualification für 
den Durchgang durch die Respiration unvollkommen erhält, dass 
sie, die-nun nicht ganz das Herz verlässt, nicht nur ein 
grösseres, belästigendes Gewicht annimmt, sondern auch unvoll- 
kommnen Impuls zur Ausführung der unwillkührlichen Inspiration 
giebt. Dort entsteht dadurch das heterogene Gefühl unter dem 
Brustknochen, hier Mangel an Respiration oder Stillstand der- 
selben, bei vollkommener Freiheit, die dazu nöthigen Bewegun- 
gen willkührlich zu machen. Eben so verhält sich die Verbrei- 
tung des Depressionszustandes in Beziehung auf die Fasern- 
schichten. „Betrifft er vorherrschend die innere Fasernschicht, 
so liegt freilich dasin zugleich auch das Moment für modificirte 
Wirksamkeit der beiden äussern, weil sie nur in Reactionswir- 
kung zu jener stehen und also für geringere Aeusserung der- 
selben in Anspruch genommen werden, allein die Haupttendenz 
des Missverhältnisses geht hier weniger auf Störung der KEner- 
en des Herzschlags und Aufhebung der in ihm beruhenden Fort- 
©wegung der Blutwelle, als auf Herabsetzung des ihr nöthigen
	        
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