IL. Pathologie, "Therapie und medieinische Klinik. . %
in der Regio hypogastriea des Nachts plötzlich geweckt. Zwar
liess dieser Schmerz nach einigen Stunden nach; allein die Kranke
wurde still, ihre Sprache erschwert, das Bewusstseyn ging ver-
loren, und der Tod, welcher. Abends % Uhr eintrat, ging vom
Gehirn aus, In der Leiche fand man das linke Ovarium in der
Gegend der Crista iliaca mit dem Bauchfelle fest verwachsen.
Darunter lag ganz frei in der Bauchhöhle ein steinichtes Concre-
ment wie eine Bohne gross und platt gedrückt. Kin anderes,
eirundes, erbsengrosses steinichtes Concrement fand sich in einer
Vene am Blasenhalse. . In der Gebärmutter und an ihrem Halse
Waren einige harte Excrescenzen von Haselnussgrösse, wie auch
in ihren Gefässverzweigungen viel erdige Concremente. Die
Kranzarterien und die Aorta mit ihren Verzweigungen hatten be-
trächtliche Verknöcherungen. Dergleichen Spuren fanden sich
auch in den Lungenarterien. Die Kopfhöhle wurde nicht geöff-
net. —. Ein 4%jähriger Mann, der seit 15 Jahren mehrmals
syphilitisch gewesen war, litt seitdem an Nervenschwäche, die
endlich in Hemiplegie der linken Seite überging und sich mit
Hämorrhoidalbeschwerden verband. In den letzten Monaten wurde
die Blase und der Mastdarm gelähmt, wie auch die untern Ex-
tremitäten, Dazu gesellte sich Rücken - und Kopfschmerz, Schwin-
del und Stumpfsinn nebst fortwährender Dyspnöe. Ein Homöo-
path versprach Heilung, machte aber sein Kunststückchen ohne
Erfolg, und Patient starb. In der, 61 Stunden nach dem Tode,
geöffneten Leiche zeigte sich in den meisten Organen Putrescenz,
Unter dem Corpus striatum war die Marksubstanz in einer Aus-
dehnung ‚von 44 Zoll Länge und 13 Zoll Breite zu einem grauen
Schleime erweicht. Dieser umgab eine taubeneigrosse Geschwulst
von der Consistenz der Medullarsarkome. Das Herz war gT088,
schlaff, erweitert und seine Wandumg dünn. Die Arteria coro-
%aria cordis sinistra enthielt mehrere ringförmige und
platte Knochenlamellen, was im 47, Lebensjahre eine Sel-
tenheit ist. Ausser Fettansammlung fand sich im Unterleibe die
Blase bis zum Vierfachen ihres gewöhnlichen Lumens erweitert.
Ihr Schliessmuskel war mit seiner nächsten Umgebung zu einer
speckartigen Masse degenerirt, die Prostata verhärtet. Hier, wie
m der Kopfhöhle, waren die Blutgefässe überfüllt und zum Theil
varlcos, Die kleine Leber war fast breiartig erweicht. [Horn’s
Archiv, 1833, März » April.) (V—t.) .
63. Merkwürdige Krankheitsfälle von Dr. Oprr
zu Botzen. 1) Heilung einer, mit 10tägiger Leibes-
verstopfung und Erbrechen verbundenen Kolik. Ein
Tagelöhner hatte sich im Genusse von Weintrauben und Nüssen,
die er mit der äussern grünen Schale verschlang, übernommen,
Hierauf bekam er in der Gegend des Blinddarmes anhaltendes
Grimmen, wogegen Aderlass und Klystiere nichts fruchteten. Alle
Innerlich gereichten Arzneien und Getränke wurden augenblick-
lich weggebroehen. Am Abende des 5. Tages bekam Patient