Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

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V. Gynäkologie und Pädiatrik, 
monium gegeben und. auf Wirbel und Hinterkopf Ung. neapol, 
und Ung, Digit. eingerieben. Bis zum 20. Nov. blieb dieser 
Zustand unverändert, nur bildete sich an der linken Schulter 
ein Furunkel aus, dem bald ein ähnlicher an der rechten Schul- 
ter und einige kleinere auf dem Rücken folgten. In den Mit- 
teln wurde nichts geändert, da aber Stuhlausleerungen seit eini- 
gen Tagen fehlten; eine Ricinusölemulsion gegeben, welche ein- 
malige, geringe Ausleerung hervorrufte. ‚Am 21. Mittags er- 
wachte auf ein Mal das Kind aus seiner Betäubung, richtete sich 
auf, hielt den Kopf aufrecht und bewegte‘ ihn langsam von ei- 
ner Seite zur. andern, als ob ihm alles fremd sey. - Die Augen 
standen weit offen, die sehr erweiterte Pupille war völlig unem- 
pfindlich, die Sehkraft erloschen, Mit matter Stimme rief es 
die Eltern, der Puls war etwas ruhiger, die Haut warm, weich, 
der Urin ging oft, in hinreichender Menge ab, und täglich fan- 
den sich nun mehrere grüne Stühle ein. Gleichzeitig erwachte 
der Husten wieder, der ziemlich locker war und croupähnlich 
klang, sobald das Kind schrie und weinte. Der Schlaf wurde 
ruhiger und war mehr durch Husten, als Aufschreien unterbro- 
chen. Am 22,, wo dieser Zustand blieb, erhielt das Mädchen 
Inf. Valer. und Flor, Arnic, mit Lig. C. C. suce, und Syr. for. 
Naph., welchem Tags darauf Oxym, Squill. zugesetzt: wurde. 
Früh und Abends nahm es dabei kleine Gaben Tpecac. und Mosch. 
und fuhr damit einige Tage fort, da der Zustand sich nicht än- 
derte. Am 28, trat Speichelfluss ein, und auf dem Kopfe sah 
man mehrere kleine Pusteln, weshalb nichts mehr eingerieben 
wurde. Das übrige Befinden war nach Wunsch. . Das Kind sah 
für Augenblicke etwas, der Schlaf war ruhiger, länger, der Hu- 
sten seltener, locker, Stuhl und Urin gingen ungestört ab und 
nur Appetit und Kräfte fehlten. Unter Anwendung -eines‘ Inf. 
Jlor. Arnic. mit Kıtr, chin. office. und Eliz, visce. Horrm. schritt 
die Besserung ‚täglich vor. Mehrere Furunkeln führten neue, 
gelinde Fieberbewegungen herbei und forderten einige Tage eine‘ 
ölige Emulsion mit etwas Lig. Mind. wegen fortdauernder 'Tro- 
ckenheit der Haut, Gleichzeitig erschien im Nacken ein flech- 
tenartiger Ausschlag; es brachen viele kleine Blüthchen mit ent- 
zündlichem Hofe hervor, flossen in einander und bildeten eine 
Stelle, die unaufhörlich nicht wenig dünne scharfe Lymphe er- 
goss. Eine Kritische Bedeutung desselben war nicht zu verken- 
nen, da sich während seiner Dauer von mehreren. Wochen die 
Kleine immer mehr besserte, was besonders hinsichtlich der Au- 
gen der Fall war, Fast täglich nahm. die Sehkraft mehr zu, 
der Husten verlor sich, die Verdauung ging regelmässig vor sich 
und in psychischer Hinsicht war alles normal, Wie der Aus- 
schlag im Nacken vertrocknete, sah auch die Kleine.. In den 
letzten 3 Wochen erhielt sie nur Chinaextract in Fenchelwasser, 
bei dessen Gebrauch die Gesundheit, die bis jetzt ungestört ge-
	        
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