Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

IV. Chirurgie und Ophthalmologie. 497 
seltener mit der innern Wand des Behälters ‚verbunden finden, 
was dadurch zu erklären ist, dass die innere Wand des Behäl- 
ters von derselben Masse, aus der der Stein besteht, bedeckt 
wird und dieser nun mit der verwandten Substanz, daher mittel- 
bar mit der Wand der Höhle sich verbindet. — Die Speichel- 
Steine, wozu ‚auch der Weinstein an den Zähnen gehört, kom- 
men bei Menschen nicht so häufig und so gross, wie bei grossen 
Hausthieren, vor. Man hat sie, was letztere betrifft, bis jetzt 
nur bei. Einhufern und Rindern gefunden ‚und zwar öfter‘ und 
grösser im Srtenon’schen Gange, als in den Gängen der andern 
Speicheldrüsen. Im erstern erreichen sie bisweilen die Grösse einer 
Mannsfaust und das Gewicht von 19 — 20 Unzen.‘ Der schwerste 
Speichelstein in der Sammlung der Berliner Thierarzneischule 
wiegt 15 Loth und ist 3} Zoll lang und. 13 Zoll dick. In zwei 
Jahren ist er nur etwas. über 2 Zoll länger und 1 Zoll dicker, 
als beim ersten. Auffinden, geworden, Kin anderer, 8 Loth schwe- 
rer, 23. Zoll langer und 14 Zoll dicker hat ungefähr eben 89 
lange zu. gleichem Wachsthume nöthig gehabt. Bei zunehmender 
Grösse, des Steins. zerplatzt meist der Gang, und nun bilden sich 
aus dem ins lockere Zellgewebe ergosseneh, hier etagnirenden 
Speichel mehrere kleine Steine , Oder der im Gange befindliche 
tritt auch hervor und vergrössert sich bis: zu solchem Volumen 
und Gewicht. Chemisch unterscheiden sich die Speichelsteine 
des Menschen und der Thiere von einander, . denn Fourcroy fand 
bei menschlichen phosphorsauren Kalk als Hauptbestandtheil, und 
Lassaıene giebt von denen des Pferdes: und Esels kohlensauren 
Kalk. (84 — 90 p. C.) als. vorwaltenden Bestandtheil. an „ doch 
kommt. auch -phosphorsaurer Kalk. (4—53 p..C.) und ‚kohlensaure 
Magnesia (7 — 8 p. C.) in ihnen vor. —. ;Im Pankreas des Men- 
schen. hat. man auch Steine gefunden, in denen der Thiere aber 
nicht. — . KEingeweidesteine sind bei Thieren ’und besonders bei. 
Pferden. häufiger, als bei Menschen, gefunden worden. Sie fin- 
den sich bei ‚diesen Thieren seltener im Magen, als. Dickdarme, 
einzeln, wo sie bisweilen enormen Umfang und Gewicht. von 14 
bis 20 Pfund erreichen, oder zahlreich. und dann klein. Eigent- 
liche Eingeweidesteine haben immer ‚beträchtliches . specifisches 
Gewicht, wodurch sie leicht von Haarbällen und ähnlichen Con- 
crementen. zu ‚unterscheiden sind. Bei menschlichen Eingeweide- 
steinen hat man. in dieser Beziehung noch keine scharfe. Sonde- 
Tung: gemacht, was die verschiedenen Analysen bestätigen. Wahre 
menschliche Darmsteine kommen mit. einigen: Arten der Einge- 
Weidesteine des Pferdes in vorwaltenden Bestandtheilen .überein: 
man fand in beiden phosphorsaure Magnesia und Ammoniak, 
ReunonD vermüthete, dass bei Pferden anhaltender Genuss von, 
Kleie die häufigste Ursache der Eingeweidesteine sey ; weil sich in 
der Kleie phosphorsaure Magnesia findet, Dies bestätigt die That- 
Sache, dass die Pferde der Müller, die gewöhnlich nur Kleie, 
Oder das mit Kieselerde verunreinigte Mehl zur Nahrung erhal- 
Summarium d. Medicin, 1833. VI. 29
	        
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