196 IV. Chirurgie und Ophthalmologie,
durch Vermischung mit einem menstruirten, oder mit Leukorrhöe
behafteten Subject, die Inguinaldrüsengeschwulst. aber auch hier
zweifelsohne consensuell herbeigeführt worden, Wig man später
erfuhr, wurde die Heilung ‚auch durch nicht "mercurielle Mittel
zu Stande gebracht, ‚[v. Graefe’s und ». ]Walther's Journ. für
Chir, u. Augenheilk., Bd. 19, Heft 3.) . (K—e.)-
. 331. Ueber Steinbildung im menschlichen und
thierischen Körper; von Dr. Gurıt, ‚In: allen zusammen-
gesetzten Flüssigkeiten .des . menschlichen ‚Körpers können sich
unter Umständen Steine erzeugen, und nur .in den serösen, of-
fenbar einfachsten hat man noch keine steinige: Concremente
wahrgenommen, Beachtet man nun, dass nur in und aus Flüs-
sigkeiten Steine ‚entsteben können,: so. werden. Verwechselungen
mit Verknöcherungen nicht‘ mehr vorkommen, ‚und. man wird ver-
knöcherte Tuberkein .der Lungen, Leber, Nieren u. ss. w. nicht
für Steine halten, was sie, wenn sie auch von aussen durch Härte
Steinen. sehr ähneln‘, ihzer Entstehung nach nicht sind. In Be-
handlung mit verdünuten, die ‚meisten Kalksalze auflösenden, aber
den Knorpel, der jeder Verknöcherung zum Grunde Äegt, zu-
rücklassenden Mineralsäuren. hat man ein ‚sehr einfaches Krite-
rinm.. ‚Mehr. noch, als ‚verknöcherte Tuberkein, gleichen die in
kalkige Masse umgewandelten Fettgeschwülste den Steinen, de-
yen ursprüngliche Natur man nicht errathen würde, wenn man
die verschiedenen Zwischenstufen nicht gefunden hätte. —- Bei
Pferden. kommen diese Geschwülste in allen Arten nicht selten
vor, und da diese verkalkten, . verknöcherten Gebilde oft frei im
der Bauchhöhle liegen, indem ‚sie sich ‚yom. Orte ihrer Entste-
hung ,: dem, Gekröse ‚oder ‚Netze trennten, .so könnten sie wohl
für aus Serum: entstandene Steine gehalten werden, wenn anders
aus ‚dieser. Flüssigkeit bis jetzt schon Steine bekannt wären. —
Die neuerlich im Ernste besprochene Versteigerung des Gehirns
würde sich durch Untersuchung auf‘ Exostoese ‚der innern Schä-
delbasis haben reduciren lassen, Eben so ‚können harte Körper-
chen am Plexzus chorioideus des grossen Gehirns.nicht für Steine
gehalgen werden. Auch gie bestehen anfangs aus weicher, gal-
lertartiger, nach und nach £ester werdenden. und endlich ‚wirk-
lich verknöchernder Substanz. Dies kommt .:bei ‚Pferden, die
Jange am Rotz litten, nicht selten vor, und G..hat bisher die
seitlichen. Adergeflechte der Hirnkammer in der Mehrzahl ‚der
Fälle krankhaft, wenn. auch‘ nicht immer verknöchert, gefunden.
In wahren aus Speichel, Magen- und Darmsafte, ‚Galle, Urin und
wahrscheinlich ‚auch aus Blute entstehenden Steinen ist nie, wie
in den genannten, mit Steinen . verwechselten Gebilden, organir
sche Textur nachzuweisen... Sie sind Conglomerate von einigeB
Bestandtheilen der Flüssigkeit, und zwar von solchen, die immer
in ihr vorkommen , ‚oder Producte ’einer krankhaften Thätigkeit
sind, weshalb sie sich nur in Behältern, in denen die Flüssig-
keit einige Zeit stagnirt,. oder nur langsam fliesst und zwar frei,