Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

III. Materla medice& und Toxikologie, 479 
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Das Phantasiren hatte fast eine halbe Stunde gewährt. Die Ope- 
ration verlief übrigens gut und nach 3 Wochen verliess Patient 
mit radical geheiltem Bruche seine Wohnung. [Hufeland’s Jour- 
nal d, prakt. Heilk. 1833. Sept.) (K—e.) 
321. Treffliches Sälbchen Zahngeschwüre zu 
zertheilen, zu erweichen und auszuheilen; mitgetheilt 
vom Hofr. Pırscnarrt in Baden, Ein Esslöffel Olivenöl, 2 Kaffee- 
Jöffel Candiszucker und eben so viel Eigelb werden zusammenge- 
rührt, dann etwas davon auf einen leinenen Streifen. gestrichen 
und dieser längs der Geschwulst aufgelegt. Gewöhnlich bleibt 
er gut liegen. Wird das Geschwür chronisch und die Kinnlade 
in Mitleidenschaft gezogen, so betupfe man die Stelle oft mit 
Bals. peruv. liquid. .| Hufeland’s Journ, der prakt. Heilkunde. 
1833. Sept. ] ; ‘(K—e.) 
822... Pulvis antiepilepticus; mitgetheilt vom Hofr. 
D. Pırscnarr in Baden. . In derjenigen Epilepsie, welche die 
Alten Epülepsia cerebralis nannten, empfiehlt P. nachstehendes 
Pulver, als ungemein erleichterndes, die Anfälle schwächendes, 
verkürzendes und als dieselben Monate lang abhaltendes Mittel; 
Rec.: Cinnabar, fact. Magist. Bism. Hb. Nicot. ana gr. XX. 
KExtr. Alo&s aquos. gr. V. m, f. Pulv. Divid. in XX.: part. ae- 
qgual, D. S. Eine Stunde nach dem Frühstücke und beim Schla- 
fengehen ein Pulver, = Kindern giebt man ein halbes, oder ein 
Viertel. — Der Zinnober hiess bei den Alten Magnes epilepsiae. 
Neuerlicch‘ haben ihm -Einige alle Heilkräfte abgesprochen. 
P. hält ihn für ein Remedium divinum. [Hufeland’s Journ, d. 
prakt. Heilk. 1833. Sept. ] . (K—e.) 
323... Eine Vergiftung mit Theeröl beobachteten H. 
und J.. SurenrT in Portsmouth bei einem 32jährigen. Matrosen, 
weicher, in der Meinung, es sey der Rum seines Kameraden, ein 
mit diesem Oele gefülltes Gefäss ergriff und .hastig etwa 4 Pinte 
verschluckte.: Da er seinen Irrthum, aus Furcht verlacht zu wer- 
den, nicht wissen lassen wollte, setzte er seine Arbeit noch meh- 
rere Stunden fort, stieg am Abend ans Land und erreichte mit 
vieler Beschwerde seine Wohnung, SS. sah ihn,erst % Stunden 
nach dem Vorfalle; er war höchst erschöpft, erbrach anhaltend, 
beklagte sich über heftige Schmerzen in den Kingeweiden und 
Lenden,. hatte aber weder Kopfschmerz, noch Schlagen ‚der 
Temporalarterien, das man in dem Falle des Capitain Burnerrt, 
der an einer solchen Vergiftung starb, beobachtete. Die ausge- 
brochene Masse roch so stark nach Theer, dass man schon‘ vor 
der Stube diesen Geruch deutlich wahrnahm. Patient erhielt 
Pulv. ipecac. 36% in warmem Wasser, worauf in ungefähr 10 Mi- 
nuten noch eine ansehnliche Menge Theer ausgebrochen wurde. 
Ein Aderlass von 30 Unzen und 1% Unzen O£. ricvin. besänftig- 
ten die übrigen Zustände in kurzer Zeit. Nach 2 Stunden sahe 
ihn S, wieder; mehrere reichliche Stuhlausleerungen waren er- 
folgt, die ausgeleerten Stoffe rochen ebenfalls stark nach Theer,
	        
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