Ill: Materia medica und Toxikologie, 47
Digitalis 'und Adstringentia ohne Erfolg angewandt worden; aber
56% Secal. corn.; in 6 Pulver getheilt, brachte die Biutung, wie
durch ein Wunder, zum Stehen. Im andern, Falle ward die Do-
sis zweimal gereicht, worauf die Blutung abnahm3; der Puls aber
wurde so träge und schwach, und die thierische Wärme vermin-
derte sich so .bedeutend, dass das Mittel weggelassen werden
musste... Der zweite Theil enthält zwei Fälle von Haematemesis,
wovon der erste in Folge von wegen Syphilis gereichten Subliz
mat - Pilien entstanden und sehr heftig war. Nachdem der Kranke
stündlich 5 Gran des Mittels genommen, kam nach 4 Dosen kein
Blut mehr, sondere bloss noch etwas gelblicher Schleim; durch
den Stuhl aber gingen noch einige Tage schwärzliche Massen ab,
Der andere Fall trat nach einer Indigestion ein und war gleich
anfangs von schwärzlichen Stühlen begleitet, . 3j Mutterkorn,
in 12 Pulvern, stündlich eins, hob das Uebel an demselben Tage.
Doch schien der volle Puls einen Aderlass von 12 Unzen nöthig
zu machen, worauf man mit dem Mittel einige Tage fortfuhr;
nur die Stühle blieben dabei noch schwarzblutig; aber am 6,
Tage war alles natürlich.. — Dann folgen 2 Fälle von Metrorrha-
gien bei Schwangern. Eine Frau bekam im 3. Monate der
Schwangerschaft einen sehr starken Mutterbiutsturz., Das allge-
meine Befinden war vortrefflich, das Gesicht strotzend und erhitzt,
die Hautwärme vermehrt, der Puls voll, nicht fieberhaft, etwas
frequent. Der Fall indicirte einen Aderlass; aber S.gab 3j. Secal.,
corn. in 12 Dosen getheilt,. alle: 2 Stunden eine zu nehmen,
Abends, war schon Besserung. eingetreten; am andern Morgen
jede Spur der. Blutung verschwunden, und die Frau kam zur
rechten Zeit mit. einem gesunden Kinde nieder, Kine junge,
starke Frau, zum ersten Male im 3. Monate schwanger, erhielt
einer Metrorrhagie wegen stündlich 5 Gr. Mutterkorn, und als,
sie kaum 5jfß genommen hatte, hörte der Blutfluss auf; auch
diese ward von einem ausgetragenen Kinde entbunden, - Der
4. Theil betrachtet die Veränderungen des Pulses, welche auf:
die Anwendung dieses Mittels folgen, ‚wobei: folgende Fälle be
trachtenswerth sind, weil sie Versuche: .bei Kranken: betreffen,
die nicht an Blutungen litten und wo also die Wirkung auf den
Puls nicht mit der einer Haemorrhagie verwechselt werden kann;
Ein Kranker kam mit einer Urethritis prostatica ins Hospital,
wo das Uebel nach einiger Besserung. durch antiphogitische, re-
vulsivische und specifisehe Mittel, ‚stationair blieb, Man gab nun
das Secale cornutum. Der Kranke war ‚fieberlos; der Puls
schlug %0 mal und stark genug, um ‚einen Aderlass indiciren zu,
können. . Man gab. daher 3j. in 12 Dosen, alle 2 Stunden ein
Pulver zu nehmen... - Schon nach 6 Stunden ward der Puls träge
und weich; man fuhr fort. Den folgenden Morgen war das Ge-
sicht sehr bleich, die Kräfte gesunken, die Respiration langsam,
die Haut kälter, der Puls auf 40 Schläge gesunken, Man setzte
das Mittel aus; die Folgen seiner Anwendung Verschwanden,