Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

462 11. Pathologie, Therapie und medicinische ‚Klinik; 
Flüssigkeiten in das Gefässsystem tödtlich wirken, Allein fn vor- 
liegendem Falle fanden sich nirgends, selbst nicht in der krank- 
haft veränderten Vene, Spuren von Eiter. Vielleicht. war die 
schleimige Flüssigkeit, welche die innere Fläche der Venen über- 
zieht und gegen den Blutreiz zu schützen scheint,. vermehrt, 
verändert, oder ihre Absonderuug ganz unterdrückt worden. Die 
pbstehende Krankengeschichte bildet nur eine negative Belehrung 
und kann dazu dienen, . wiederholt darauf uns hinzuleiten, wie 
nocthwendig es sey, vorsichtig und umsichtig. die ersten Zeichen 
von herannahender Gefahr zu berücksichtigen. Als .der Kranke 
zuerst im Spital. untersucht wurde,‘ schien. die Krankheit: noch 
mild und local zu seyn, allein bald brachen. die Erscheinungen 
eines Allgemeinleidens aus; hätte‘ die Macht des Uebels können 
aufgehalten werden und hätte der: Organismus Zeit gehabt, seine 
Heilkräfte freier zu entwickeln, so würde wohl Genesung mögr 
lich gewesen seyn. [Lond, med, Gaz., Tom, AT) (Br.) 
311. Fall von 7ic douloureux:. durch den minera- 
lischen Magnet geheilt; von Dr. E. S, BLunnELL in :Lan- 
don. Eine 53jährige,. robuste, früher gesunde Dame bekam ei: 
nes Morgens einen heftigen Schmerz in der linken ‚Seite der 
Unterkinulade, geräde unter dem ersten Backenzahne, welcher 
ununterbrochen. mehrere: Tage anhielt und. keinem Mittel wei- 
chen wollte. Nach einigen Wochen nahm er an Heftigkeit zuz 
zog sich von der. Unterkinnlade nach dem Ohre, von hier‘ nach 
dem Backenzahne der obern Kinnlade,..dann quer über das Ge-+ 
sicht nach dem Ohre, und von hier nach dem Schlafez die Kranke 
war im Anfalle äusserst. erschöpft; Kauen,t Schlingen, Sprechen 
vermehrte ihre Leiden. ..'Da dies Uebel jetzt für Zic doyloureux 
erkannt wurde, ‚gab man das kohlensaure Eisen ‚anfangs ‚täglich 
zu 3j, dann allmählich zu 3vj (!) gestiegen; allein mit eben so 
wenig Erfolg, als alle übrige, in den letzten 4— 3 Jahren an- 
gewendete Mittel, Morph., Chinin.,. Belladonn., Strychnin., Ter- 
penthin, Lobelia, Arsenik, Abführmittel und Gegenreize hatten 
Als B. die Kranke sah, fand er sie in folgendem Zustande: der 
Puls schlug 85 Mal;. die Zunge war blass und geschwollen;. die 
Haut heiss und trocken; das Ansehen ängstlich mit einem gelb« 
süchtigen Anstriche; die Gedärme ‚reizbar, mit Tenesmus: nach 
jeder Ausleerung; die Augen glänzendz; der Körper: abgemagert; 
Pat: hatte in den letzten 6 Wochen‘ kaum 4 Stunde ‚geschlafen, 
und der Schmerz beschränkte sich auf den innern Theil der lin- 
ken Orbita, auf die Ober- und Unterlippe, den Schlaf und den 
hintern Theil des Ohres. Am 10. Jul, begann B. die. Behand- 
lung mit dem Magnete, indem ‚er ihn 10 Minuten lang über. die 
affcirten Theile hinwegführte. Pat. wurde merklich erleichtert. 
Als nach ‚einer Stunde die Schmerzen mit gesteigerter Heftig- 
keit einige Minuten lang wiederkehrten, wurde der Magnet aber- 
mals angewendet, worauf 4 Stündeit hindurch vollkommene Ruhe 
eintrat. Vom: 1l, bis 1%. Juli wurde; die Anwendung desselben
	        
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