Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

H8 . IH. ‘Chirurgie und Ophthalmologie. 
feberte. Keine Penetration der Bauchwandung, und folglich keine 
Verletzung der Unterleibsorgane fand Statt; die Kugel war da- 
her wahrscheinlich durch‘ das Auftreffen auf‘ den Rippenknorpel 
von ihrer ursprünglichen Richtung abgelenkt worden und |hatte 
sich dann auf einer Strecke von wenigstens S Zoll in den wei- 
chen Bedeckungen und Wandungen der Bauchhöhle fortbewegt. 
Die Behandlung bestand anfangs in dem antiphlogistischen Ver- 
fahren, in Unterhaltung der Oeffnung durch Klystiere und der 
Anwendung der SchHmucKER’schen Umschläge; als Eiterung ein- 
getreten war, wurde die Wunde mit Lig, myrrh. ausgespritzt 
und mit Lig. myrrh. und Ung. basil; verbunden. In 10 Wochen 
war die Cur beendigt. [Pfaffs Mittheil. aus d. Med,, Chirurg: 
w. Pharmac., Jahrg. II, Heft 2, 1833.) Fr. ; 
280. Nutzen des sonst nicht üblichen Wegschnef 
dens der bei gewissen Graden von Verbrennungen 
in Blasen sich‘ erhebenden Oberhaut; mitgetheilt ‘von 
Dr. Torr in Rybnik. Es wird allgemein gerathen, die sich bei 
Verbrennungen bisweilen bildenden Blasen aufzustechen und des 
In ihnen enthaltenden Serums zu entledigen, die Haut der Bla- 
sen aber nicht abzuschneiden. Wenn man Verbrennungen nur 
Iheoretisch kennt, so muss man dies für richtig halten, da sich 
annehmen lässt, dass theils durch Wegschneiden der Oberhaut 
eine zu grosse offene Wunde, für welche die abgestorbene Haut 
noch einige Zeit eine schützende Decke abgeben könnte, ent- 
stehe, theils ein zu starker Reiz in die verbrannte Stelle ge- 
bracht wird. Wer aber Verbrennungen behandelt hat, wird ge 
kade nicht jedes Wegschneiden der Haut für schädlich halten 
müssen. Im Gegentheile hat T. die Heilung der Verbrennungen, 
beim Gebrauche sonst zweckmässiger Mittel stets schneller er- 
folgen sehen, wenn auch jede Spur von zur Bildung der Blasen 
verwandten Haut weggeschnitten wurde, als wenn dies unterblieb. 
Auch bemerkte er eben nicht, dass bei behutsamem Wegschnei- 
den der Haut und Stehenlassen derselben von einer Linie im 
Umfange der Wunde, diese bedeutend hierdurch gereizt‘ wurde 
War es ja der Fall, so war die Reizung immer nur gering und 
wich gewöhnlich schon nach 24 bis 48 Stunden. Dass aber das 
Wegschneiden. der gelösten Oberhaut geradezu  nütze und ‘die 
Heilung: der Wunde beschleunige, unterlie#t keinem Zweifel, 
wenn man bedenkt, dass die durchstochene, blasenbildende Epi- 
dermis, falls sie nicht entfernt wird, in schleimige und später 
eiterige Zersetzung übergeht und die Wirkung der stets unent- 
behrlichen äussern Heilmittel auf die Wundfläche um vieles 
schwächt und verzögert, wogegen sie freier, kräftiger einwirkem 
wenn sie unmittelbar and in alten Punkten genau die Wundfläche 
berühren, was natürlich nur bei völlig entfernter‘ Oberhaut‘ ge- 
schehen kann, ‘ Der Verf. könnte die Richtigkeit und Zweckmäs- 
sigkeit des in Rede stehenden Verfahrens durch mehrere Fälle 
beweisen, doch werden wohl die beiden ersten derselben, die er
	        
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