Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

ZU N. Materla medica und Toxikologie, 
und Weinsteinsaure Neutral - und Mittelsalze geeignete Mittel sind, 
sondern ‚von den Physconieen, die sich allmählich und unbemerkt 
entwickelten oder als Folge jener entzündlichen Affectionen, wo- 
bei völlige Zertheilung nicht gelang, zarückblieben und den Cha- 
rakter torpider Schwäche an sich tragen. Diese Leberaffectio- 
nen kommen sehr häufig vor, entgehen leider bei allmählicher 
Entwickelung in frühern Stadien aus Mangel augenfälliger Sym- 
ptome meist der Beobachtung; entbehren. daher geeigneter Be- 
handlung, gerade wenn sie am leichtesten zum- Ziele führen würde, 
bis endlich, nach ‘Erreichung einer gewissen Höhe, als Symptom 
irgend eine Krankheitsform sich entwickelt, die in der Leber den 
Herd der Krankheit entdecken lässt.‘ Diese Krankheitsformen 
sind vorzüglich Wassersucht, Magenkrampf, -chronisches Erbre- 
chen und Gelbsucht. Auch veranlassen oft wiederkehrende oder 
langwährende intermittirende Fieber, besonders Quartanen, der- 
gleichen Lebersffectionen, dauern aber wiederum oft als Folgen 
derselben fort. Bei diesen Uebeln hat sich v, Sr. vorzugsweis® 
der Belladonna,. namentlich der. Wurzel in Substanz mit -auffal- 
ltendem Erfolge bedient, und zwar än selteneren,. aber relativ 
grössern Gaben von 1 bis 4 Gr. Gewöhnlich hat er Rheum zu- 
gesetzt, um die Richtung des Mittels mehr auf’s leidende Organ 
zu determiniren und Ab- nnd Ausscheidungen desselben zu be- 
fördern. Auch schienen Beide sich in ihrer Wirkung eigenthüm- 
lich zu unterstützen, da schon. wenige Grane Rhabarber in die* 
ser Verbindung die Stühle bedeutend vermehrten ‚und in dieser 
Verbindung von der Belladonna fast nie die Erscheinungen der 
Narkose bemerkt wurden. Zugleich wandte der Verf. .nach Be- 
finden der Umstände andere: mehr kühlende und milde auflösende 
Mittel an, besonders wo neben Stockung in der Leber bedeutende 
Plethora abdominalis zu: grosse Krregung der arteriellen Sphäre 
als secundäre Wirkung der Belladonna fürchten liess, Fälle, wo 
er oft als einleitendes Mittel Aqua Laurocerasi vorausschickte, 
ein treffliches auflösendes, nur leider in seiner Wirkung 8o sehr 
ungleiches Mittel. Zuweilen,' besonders wo er nicht sicher war, 
5b nicht durch Belladonna allein in der Leber. ein entzündlicher 
Zustand erregt werden dürfte, ‚oder wo Verdacht eines chronisch 
entzündlichen Zustandes sich fand, verband er sie mit Kalomel. 
Veraltete und hartnäckige palpable Physconieen der Leber sah 
er so in kurzer Zeit schmelzen und die Folgen „derselben schwin- 
den. Gewöhnlich erfolgten quantitativ und. qualitativ veränderte 
Stuhlausleerungen , die selten oder nie flüssig, sondern gebunden, 
von verschiedenartiger, meist dunkelgrüner, echwärzlicher Farbe 
waren und deren Abgang sehr erleichterte. Die hier fast immer 
mehr oder weniger abnorme Beschaffenheit des Urins besserte 
sich, die unthätige Haut wurde wieder lebendig und Appetit und 
Verdauung bald: normgemäss. Das Gesagte könnte v. St. mit 
mehreren Krankengeschichten;belegen, doch beschränkt er sich 
auf nachstehende, das Gepräge der Unheilbarkeit tragende und
	        
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