1, Pathologie, Therapie und mediclnische Klinik; 397
2—4 Mal täglich gewaschen‘ und der danach auf der Haut blef-
bende weisse Niederschlag: auf derselben gelassen. Gewöhnlich
wird die Haut darauf sehr spröde und pergamentartig, die Krätz-
pusteln trocknen ein, das Oberhäutchen schuppt sich ab... Die
meisten Kranken, besonders Männer mit abgehärteter Haut ver*-
tragen das Mittel‘ sehr gut, und oft geben. sich schon nach weni-
gen Tagen erspriessliche Folgen der Anwendung kund. Nur bei
starkem Reiben oder, auch ohne ‚dies, bei Weibern mit feiner
Haut stellt sich Brennen und Schmerz nach wiederholtem Wa-
schen ein, auch bilden sich wohl Erosionen , oberflächliche Ent-
zündungen und ein stärkerer Ausbruch der Bläschen, wobei der
Gebrauch des Mittels ‚gemindert oder ganz unterlassen werden
muss. In solchen Fällen sind Seifenbäder anzuwenden. Inner-
lich werden bei dieser Cur keine Mittel gereicht. [Med,.Zeit.
v. Vereine f. Heilk. in Preussen, 1833, Nr. 32.] (K—e.)
265. Heilung einer zwanzigjährigen Epilepsiey
von Jonn Erps in Manchester. — A. B., 34 Jahre alt, verhei-
rathet, litt seit seinem 11. Jahre an Epilepsie. Bei genauer Un-
tersuchung fand E., dass der Kranke an Dyspepsie und zugleich
an nervöser Hirnaffection litt. Gegen erstere verordnete er:
Be. ‘ Acid. hydrocyan. : Scheel. gt. xxx, Sulphat. Quinin, 36,
ulph. praecip. 3), Confection. aromat. gr. xv, Ag. destill. 33}}-
M. S. Drei Mal des Tags 1 Theelöffel voll, Gegen letztere
liess er das‘ Rückgrat mit folgendem Liniment einreiben: Rz. Zi-
nim. sapon, 3}, Linim. camph. comp. 3%, Tinct. lyttae 3jV,
Ol. sucein. rectif. 3vj. Vom 26. Sept. bis 1%. Oct. 1830 wur-
den diese Mittel fortgesetzt und schon hier schien sich Besse-
rung zu zeigen. Da der Sitz der Krankheit dem Verf. im klei-
nen Gehirn zu seyn schien, so verordnete er Nur vomica zum
Einreiben; das andere Liniment musste: er nach 14tägigem Ge-
brauche immer einige Tage aussetzen, dann fing er wieder da-
mit anz in der Zwischenzeit kehrten manche nervöse Erschei-
nungen heftiger zurück, die aber schnell nachliessen, sobald mit
dem Mittel fortgefahren wurde. Der Kranke reiste ab,‘ setzte
aber dennoch die Behandlung fort. ‘ Es stellten sich Erschei-
nungen mancherlei Art, Geschwüre, hysterisches (?) Erbrechen,
Verstopfung u. s. w. ein, gegen welche: die passenden Mittel ver-
schrieben wurdenz; bloss die Einreibung im Rücken und Hinter-
kopfe. wurde mit einigen kleinen Unterbrechungen fortgesetzt
and später ein Fontanell gelegt. Der Erfolg entsprach den Be-
mühungen; wenigstens ist der Kranke bis zum Sommer 1832 von
den Anfällen frei geblieben. ‘(London med. and phys. Journ,.,
Jan. 1833.] (Fr.)
266. Heilung einer Neuralgia intermittens des
obern Augenhöhlennervens; von Gu£Rıs DE MAMERS, —
Ein 35 Jahre alter, gesunder Mann wurde im nn v. J. von
einem heftigen Schmerze über dem Bogen des %echten Auges
befallen. Dem Schmerze ging Kopfweh voran, das sich mit der