Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

240 
\’A Gynäkologie‘ und Pädiatrik. 
Versuche und Beobachthngen, und man verordnete eine Potio 
anodyna. Am andern Tage operirte man auf die nämliche Weise; 
aber wiederum vergebens, und P. verordnete nun Secale cornu- 
Zum in grossen und wiederholten Gaben, worauf bald heftige 
und fast ununterbrochene Wehen erschienen. Gegen Abend senkte 
sich der Uterus mehr herab und schien kugelig zu werden; die 
Kranke war ziemlich wohl und erhielt ein Lavement. Am 17. 
fand man, naclı einer ruhigen Nacht, den Puls leicht gereizt, die 
Haut warm; die Untersuchung zeigte den Uterus sehr empfind- 
lich, was er vorher nicht gewesen war. Den 18. Die Kranke 
hatte nicht geschlafen; etwas Fieber und heisse, trockene Haut; 
der Uterus schmerzlos; die Nabelschnur ging mit einigen ver- 
Faulten Häuten ab. Der Zustand des Uterus verbot alle mecha- 
nischen Kunstgriffe, Die allgemeine Aufregung behandelte man 
mit passenden Mitteln, und in die Scheide ward, um den üblen 
Geruch zu verbessern, Chlorkalkauflösung eingespritzt. ‚So ward 
die Kranke während 3 Wochen sorgfältig behandelt; das Chlor 
verhinderte den Gestank; der Lochienfluss, der vom Anfange 
an nur serös und gering gewesen war, hörte bald ganz auf, und 
es kamen keine Schmerzen wieder. — Mitte März fühlte. die 
Kranke eine Nacht hindurch heftige Schmerzen und eine Schwere 
im Uterus; man untersuchte und fand die Gebärmutter in die 
Scheide herabgesunken und so geöffnet, dass der Finger leicht 
eingehen und die Placenta fühlen konnte, die auf dem Halse 
auflag. Der Finger drang in einen Raum zwischen ihr und dem 
innern Rande des Muttermundes; es erregte dies aber eine Con- 
traction in letzterem, weshalb man die bereits in der Reconva- 
lescenz befindliche Kranke rahig liess. Die Schmerzen liessen 
bald nach, und die Kräfte nahmen täglich zu. — Am 26. März 
kehrten die Schmerzen abermals heftig und mit einer Empfin- 
dung zurück, als wenn etwas von der Kranken, nach ihrer Aus« 
sage, losgerissen würde. Der Uterus stand ‚noch tief; der Mund 
war geschlossen; die Lippen steif und fest.‘ Man liess es dabei 
bewenden; die Gesundheit wurde vollkommen; die Kranke reiste 
im Juni nach New- York, reiste den ganzeu Sommer hindurch, 
kam im November zurück, hatte auf ihrer Reise keine Schmer- 
zen und die Veränderung nur zwei Mal gehabt. Von der Pla- 
centa ist nicht das Geringste zu Tage gefördert 
worden. [Gaz, med. de Paris, Juli, Nr. 55, 1833.] Fr. 
255. Beschreibung eines neuen Perforatoriums; 
von Dr. Fr. Av. Wınne in Berlin. Die von BAUDELOGCQUE em- 
pfohlene Cephalotripsie wird die Perforation nicht entbehrlich 
machen. Für die besten Instrumente zu letzterer Operation gel- 
ten die trepanartigen Perforatorien, da durch sie die Eröffnung 
des Schädels leichter bewerkstelligt und die Mutter gegen Ver- 
letzung gesichert wird. Allein es fehlt allen bisherigen Instru- 
menten dieser Art die Beckenkrümmung, welches den Nachtheil 
hat, dass, da das Instrument in schräger Richtung applicirt und
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.