Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

IV. . Chirurgie und Ophthalmologie, 
warm, der Puls wie vor der Operation. - Um den Bauchring durch 
Granulation zu füllen und so vielleicht den Bruch radical zu hei- 
len, wurde nun eine. den Bauchring vollkommen füllende Char- 
piewieke in denselben, gebracht, die Wunde mit: Charpie be- 
deckt, auf dieselbe, um das Vorfallen der Eingeweide zu hin- 
dern, eine Leinwandrolle gelegt und der Verband mit Compresse 
und Tbinde geendigt. Innerlich erhielt die. Kranke erst alle 2 
Stunden 2 Gr, Kalomel, die ein Paar starke, sehr erleichternde 
Ausleerungen bewirkten, weshalb nur 3 Pulver täglich gereicht 
wurden. Die Heilung. schritt rasch vor: Der ausserhalb des 
Bauchringes gebliebene Bruchsack gangränescirte und trennte sich, 
der Bauchring füllte sich schnell‘ mit fester Granulation, die 
Wunde verkleinerte sich und heilte schnell. Im August: sah W. 
die Operirte wieder. Sie war noch immer ganz vom Bruche be- 
freit, wenn sie auch kein Bruchband trug, und wenn sie auch 
die schwersten Arbeiten verrichten musste. — Dieser -Fall be- 
stätigt die Wirksamkeit des Verfahrens, das v. GrÄrE vorge- 
schlagen: nach Herniotomie radicale Heilung des Bruchs dadurch 
zu bewirken, dass man Granulation im Bauchringe erregt, die- 
sen dadurch mit fester Masse füllt und so das Wiederaustreten 
der Unterleibsorgane verhütet. Schon am 6. Tage nach der 
Operation hatte sich der Bauchring gefüllt, und es erfolgte völ- 
lige Verwachsung und ‚somit radicale Heilung... Ausserdem zeigt 
dieser Fall, dass man aus ausfliessendem Wasser nicht ganz si- 
cher auf wirkliche Eröffnung des Bruchsackes schliessen kann, 
da, wie hier vorkam, die Lamellen des Peritonaeums sich ge- 
trennt und zwischen diesen sich Wasser angesammelt haben kann, 
so wie im Gegentheile, wenu auch nur selten, der Bruchsack 
wirklich eröffnet seyn kann, ohne dass sich auch nur ein Tro- 
pfen Flüssigkeit ergiesst, was der. Verf, bei Operation eines ein- 
geklemmten, sehr entzündeten Bruches mit Hydrocele fand. Ei- 
nen ähnlichen Fall mit Wasseranhäufung zwischen den concentri- 
schen Schichten des Bruchsacks, we bei der Operation das Was- 
ser bei Durchschneidung der äussern Lamellen sich reichlich er- 
goss, hat v. GrÄärs 1827 beobachtet. ‚[z. Gräfe’s u. v. Walther’s 
Journ, d. Chirurg, u. Augenheilk., Bd. 18, Hft. 3. (K— e.) 
248, Der Beinı’sche Lippenhalter verändert und 
verbessert vom Prof, J. Mı_LE in Warschau; mitgetheilt 
von Dr. Kön_er daselbst. Bei Operation der Hasenscharte erhielt 
die Bemnz’sche Lippenzange vor den gewöhnlichen Scheren wohl 
mit Recht den Vorzug. Doch entspricht dieselbe nur im sehr 
geringen Grade ihrer eigenthümlichen Bestimmung. . Ihr ober- 
stes Blatt, das den gefassten Lippenrand fixiren, zugleich aber 
auch die Richtung des zu führenden Schnittes andeuten soll, 
erfüllt dies nicht, da der Lippentheil zwischen den Zangenblät- 
tern von denselben weder gleichmässig gefasst, noch durchgän- 
gig mit gleicher Kraft gedrückt werden kann, da diese nur bei 
geschlossenem Instrumente parallel laufen, beim Oeffnen dessel-
	        
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