Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

A. - Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 345 
wieder ungehinderten Gebrauch der gelähmten Seite; ‘ Das bren- 
nende Gefühl ist den Kranken allerdings unangenehm, doch wur- 
den nie Nachtheile dieses Mittels wahrgenommen. Neuerlich sah 
G. nach einmaligem Gebrauche jener Einreibung, bei von dem 
Kranken gewünschtem russischen“ Dampfbade, dies Uebel wei- 
chen. [Hufeland’s Journ. d. prakt. Heilk., 1833, Mai] (K-—e.) 
235. Nervöse Apoplexie; vom geh. Medic. Rathe Dr. 
BarteLs.. Kine 41jährige Frau von Ilymphatisch-venöser Consti- 
tution und starkem Baue, früher stete gesund, hatte vor 8 Jah- 
ren eine nicht lange dauernde Gemüthskrankheit überstanden 
und später an verschiedenen hysterischen Beschwerden gelitten, 
sich aber, seit vor 2 Jahren ihre Periode anfgehört, bis zu die- 
ser letzten Krankheit völlig wohlbefunden. 2 Tage vor Aufnahme 
in die Klinik war sie in einem vom Rauche brennenden Torfes 
sehr erfüllten Gemache mit Waschen beschäftigt. und empfand 
noch während der Arbeit drückende Schmerzen in der Stirnge- 
gend, OÖhrensausen, Schwindel und Abspannung in den KExtre- 
mitäten, worauf sie plötzlich zu Boden fiel, ohne jedoch das Be- 
wusstseyn zu verlieren. Wiederaufgehoben spürte sie Betäubung 
im Kopfe und in den Gliedmaassen der‘ linken Seite ein allmäh- 
lich in Lähmung derselben übergehendes Ameisenkriechen. Als 
sie am August Abends, am 2, Tage nach jenem Zufalle, auf- 
genommen wurde, fanden sich aufgedimsenes gelblich-bleiches 
Gesicht, stierer Ausdruck der Augen bei‘ völligem Bewusstseyn, 
Ohrensausen und. Kopfschmerzen, Spannung in den Präcordien, 
Unvermögen, Arm und Bein der linken Seite zu bewegen bei 
noch nicht ganz aufgehobener Empfindung in denselben, und klei- 
ner, schwacher , etwas unregelmässiger Puls ohne abnorme Fre- 
quenz. Stuhl war seit 2 Tagen nicht zugegen gewesen. Es 
wurden sogleich 15 Blutegel an die Schläfe gesetzt, ein. Inf, 
Arnic., c. Sal. mir. Glaub. verordnet und die Nacht hindurch 
kalte Umschläge auf den Kopf angewendet, wobei ein anhalten- 
der ruhiger Schlaf eintrat. Am nächsten Morgen‘ war‘ nur das 
Aussehen etwas stupider, sonst alles wie Tags vorher. Erst. 
nach mehreren Stunden wurde Apathie bemerkbar, die dann 
bald in Sopor mit gänzlich fehlendem Bewusstseyn überging, 
wobei auch die Respiration unregelmässig wurde und der Urin 
unwillkührlich abging, die Verstopfung aber fortdauerte. Rei- 
zende Klystiere und Sinapismen blieben ohne Wirkung, und auf 
ein‘ starkes Brechmittel folgte nach längerer Zeit nur einiges 
Würgen. Mittags war das Gesicht aufgedunsen und bleich, die 
Augen geschlossen, nach dem Oeffnen starr, und die rechte Pu- 
pille um’s Doppelte erweitert, während die linke‘ normalen Um- 
fang zeigte, der Mund nach rechts verzogen mit ausfliessendem 
schaumigen Speichel, nach links durch Trismus verschlossen, das 
Athmen schwer, ungleich, schnarchend, der Puls. in seiner Fre- 
quenz wenig verändert, sehr ungleich, zuweilen aussetzend, dem 
Fingerdrucke wenig widerstrebend, die Haut kühl, etwas feucht,
	        
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