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; 1. Auatomie und Physlologie.
bisweilen vorkommend an. M.J. Weser bildete mehrere gan-
glienartige Anschwellungen ab, von denen eins auf der Carotis
interna vielleicht das Ganglion intercaroticum darstellen kann,
doch ist Form und Lage durchaus anders dargestellt, als es sich
in der Natur zeigt. — V. hat dieses in der Spaltung der Caro-
tis communis liegende Knötchen nie vermisst. Er hat es an
18 Leichnamen auf beiden Seiten untersucht und stets, mit Aus-
nahme eines einzigen Falles, auf der einen Seite als wahres Gan-
glion gefunden. Es ist Jänglich-rund, von oben nach unten
schmal zulaufend, grauröthlich und ziemlich fest, verhältniss-
mässig derber, als die in dasselbe sich einsenkenden Nervi mol-
les, deren Farbe es auch im Allgemeinen zu theilen pflegt.
Eine glasartige Durchsichtigkeit, wie ANDEBSCH an seinem Gan-
glion temporale wahrnahm, hat der Verf. nie gefunden. Viel-
mehr reiht es sich in dieser Hinsicht an das benachbarte Ganglion
nervi sympathici primum an. Doch ist es schwer, das Ganglion
selbst frei von dem dasselbe umhüllenden Schleimgewebe zu prä-
pariren, da letzteres derb und fest an ihm anhängt. Seine in-
nere Structur wird nach mehrtägiger Maceration am deutlichsten.
Man sieht dann auch durchschnitten eine Menge röthlich-weisser
Fäden, die vielfach unter einander verstrickt und durch dichtes
Schleimgewebe verbunden sind. Je nachdem der Theilungswir-
kel der Carotis facialis und cerebralis grösser oder kleiner ist,
um so mehr oder weniger tritt das Ganglion selbst nach vorn
hervor. Im letzteren Falle ist es von besonderem Nutzen, die
Carotiden nach Mayer herauszuschneiden und die Nerven von
hinten aus zu präpariren. Dies Verfahren ‚ist auch an seinem
Platze, wenn aus dem Theilungswinkel der Carotiden, wie bis-
weilen vorkommt, eine grössere oder kleinere Arterie abgeht,
Liegen die Carotiden mehrere Tage im Wasser, so löst sich
häufig das die einzelnen Fäden umhüllende und verbindende
Schleimgewebe auf, und es ist dann mehr eine netzförmige Ver-
flechtung, als ein wahres Ganglion zu finden. — Was die in’s
Knötchen eintretenden Aeste betrifft, so gab HaııerR nur die
vom Ganglion cervicale supremum abgehenden und an der hin-
tern Fläche der Carotis verlaufenden‘ an. ANnDERSCH sah die
Hauptäste vom Nerv. pharyngeus in dasselbe eintreten und sehr
häufig kamen 2—3 Aestchen von den Nerv. mollib. hinzu.‘ NEu-
BauEB beschrieb den Eintritt der Nerv. molles in dasselbe und
wie die wieder heraustretenden Zweige die Carotis schlingen-
artig umgeben. Mayer dagegen nahm es als den gewöhnlich-
sten Fall an, dass Aeste des Sympathicus und Glossopharyngeus
in dasselbe einträten; Zweige vom Vagus kämen seltener hinzu.
Nach des Verfs. Untersuchungen ist der bei weitem häufigere
Fall der von NevusavueR beschriebene, in dem Aeste vom Ramus
laryngeus nervi vagi mit den Nerv, mollibus zu einem Knöt-
chen zusammentreten. Seine Abbildung ist auch, was die Haupt-
üste betrifft, völlig richtig, wiewohl die Nebenäste gar nicht und