I, Pathologie, Therapie und’ medieinische Klinik/ 25
bis 2 Zoll hinauf in die Lungenarterien ‚erstreckte, aber immer
weicher wurde ‚und dort den Raum ganz ausfüllte. Das ganze
linke Herz war gesund und am ’eirunden Loche, am Botallischen
Gange und an den freilich ganz abnorm gelegenen grossen (Ge-
fässen nichis Abnormes, so wie im Herzbeutel kein Wasser zu
sehen. Der Verf, glaubt, dass nicht sowohl die fehlerhafte Lage,
als der Polyp, der sich von der frühern Lebensperiode an lang-
sam bildete und nach und nach den kleinen Kreislauf mehr er-
schwerte, dadurch der Ernährung schadete und endlich Erwei-
terung des rechten Herzens und Desorganisation der‘ Lungen be-
dingte, die verschiedenen Krankheitserscheinungen zur Folge
hatte. Der Keuchhusten brachte nur einen rascheren Gang zu
Wege. — An Beispielen ähnlicher Querlagen bei Alten, die we-
nig davon verspürten und an damit nichts gemeinhabenden Ue-
bein starben, fehlt es nicht. (Hufeland’s Journ. d. prakt, Heil-
kunde, 1833, April.) (K— e.)
15. Zwei Fälle von Magengeschwüren; mitgetheilt
von Dr. Romsere. I. Im Sept. 1830 wurde R. zu einem 40jäh-
rigen Manne gerufen, der, schon lange von fixem Schmerz in
der linken Präcordialgegend befallen, mehrmaliges Blutbrechen
gehabt hatte, Stete Appetitlosigkeit, Abmagerung und wachs-
gelbe, im Gesichte in’s Graue spielende Hautfarbe sprachen mit
jenen Zufällen deutlich für organisches Leiden der Milz... Am
25. Sept. erschien das Blutbrechen von Neuem mit vermehrten
Schmerzen in der Gegend der Milz, die sich bis zur Herzgrube
ausbreiteten und durch äussere Berührung heftiger wurden, und
mit Abgang schwarzer, therartiger Stühle. Nach gelind anti-
phlogistischen Mitteln schwieg zwar die Hämorrhagie, bald aber
entwickelte sich eine am 11. Tage den Tod herbeiführende Fe-
Öris nervosa s£upide, Bei der Section erschien das Peritonaeum
um das Doppelte verdickt und sehr trocken und sah mattweiss,
wie altes Pergament aus. Die äussere Membran der Milz war
ebenfalls sehr verdickt und in der Mitte war eine ein Viergro-
schenstück grosse und einen Zoll dicke Stelle cartilaginös' ver-
härtet. Das Parenchym der Milz war so erweicht, dass es mit
dem Scalpellrücken wie Pflaumenmus weggewischt werden konnte.
Nahe am Hilus fand sich ein wallnussgrosser Tuberkel. Magen
und Gedärme waren sehr von Luft ausgedehnt. Mitten auf der
innern Fläche des Fundus ventriculi sass ein zweigroschenstück-
grosses Geschwür, Von Zotten- und Muskelhaut fand sich keine
Spur; die übrig gebliebene Membrana serosa hatte die Durch-
löcherung verhindert. Um das Geschwür bemerkte man dunkel-
blaue, varicöse Ausdehnung der Gefässe. Die Leber war nor-
mal. — II. Im Nov, 1828 guchte ein 70jähriges unverheirathe-
tes Frauenzimmer bei R. wegen heftiger seit vielen Jahren bald
stärker, bald schwächer eintretenden Schmerzen in der Magen-
Scgend, die sich längs des Randes der Rippen fortzogen und
bis in’s Rückgrat zwischen die Schultern gingen, Hülfe, Einige