Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

II. Materia medica und Toxikologie. 291 
ne 
I» 
ter entfernt werden sollte. Dies wurde auch sogleich den an- 
dern Tag durch Auftragen einiger Tropfen Lig. stibiüi muriat. 
Versucht. Es entstand hierdurch auf der carcinomatösen Stelle 
Jauchige, schwärzliche Verschwärung. und binnen 6 Tagen lös- 
ten sich grössere und kleinere Stücke des bis an den Mazxillar- 
knochen reichenden Careinoms und dann bildete sich gutartige Eite- 
Yung, Die Vernarbung schritt, während .nur allein Ung. basilic. 
benutzt wurde, nach und nach von alien Seiten vor, und nach 
3 Wochen war bereits die Wunde um die Hälfte kleiner, olıne 
dass sich bedeutender Ptyalismus, der doch am meisten zu fürch- 
len war, eingestellt hatte. Nach 8 Wochen war die Wunde ganz 
Yernarbt, indem sich eine bis an die Zahnkrone reichende un- 
tere Lippe gebildet hatte, wodurch der Speichel möglichst vom 
Patienten zurückgehalten werden konnte. Auffallend hierbei war, 
dass im ganzen untern Theile der Wunde, sogar auf der geätz- 
ten carcinomatösen Stelle, wo doch überall die Weichtheile bis 
Auf die Knochenhaut entfernt waren, dennoch bei vorschreiten- 
der Narbe schwarze Barthaare hervorsprossten, die hier gewiss 
Nicht aus zurückgebliebenen Haarzwiebeln, die sonst innerhalb 
der Knochenhaut hätten sitzen müssen, ihren Ursprung nehmen 
konnten. N. erklärt sich dies durch das stetige Gesetz der Na- 
tür, nach festem Urtypus zu arbeiten, und daher, so weit Kraft 
der Speciellen Thierklasse es zulässt, das bestimmte Organ an 
der festen Stelle des Organismus zu regeneriren, was, um so 
Mehr für sich hat, als die hervorsprossenden Haare schön schwarz 
wären, wenn auch die übrigen Haare wegen höheres Altern des 
Kranken schon grau oder weiss erschienen. — Was die hier für 
die Dauer gelungene Vertilgung des Carcinoms durch Lig. stibü 
Müriatiei anlangt, so glaubt der Verf., dass durch die Spiess- 
Slanzbutter in den meisten Fällen von Carcinom, selbst vor der 
Operation angewandt, der wegen leicht erfolgender Aufsaugung 
70 gefährliche und in seinen Nachwirkungen: so schmerzliche und 
lästige Arsenik völlig ersetzt werden könne, und dass es daher 
Sehr zu wünschen wäre, dass mit diesem Mittel recht häufig bei 
Careinom Versuche angestellt würden. — Das Mittel muss übri- 
Sens möglichst genau nur der entarteten Stelle angepasst wer- 
den und zwar täglich 1—2 Mal, worauf sich alsbald bei vorher 
trockener Fläche eine schwarze, gleichsam verkohlte und abge- 
Sorbene Schicht, bei nassem, schon. vorher eiterndem Grunde 
ne mehr schwärzliche, jauchige, nur auf einigen Stellen ver- 
Kohlte bildet. Stösst sich diese nicht von selbst ab, so muss sie 
Vermittelst des Messers durch vorsichtige Schnitte im Todten so 
Hief als möglich entfernt werden. Dann wird das Aetzmittel von 
Neuem aufgetragen und damit fortgefahren, bis sich ungeachtet, 
in Nichts davon die umliegenden gesunden Theile berührt, 
wanoch dieselben zu entzünden beginnen, was am besten he- 
auf 0! dass nun das Entartete zerstört und das Aetzmittel bis 
die gesunden Theile gedrungen ist, worauf. die Vernarbung 
ce 
0m 
‚fe 
en 
It 
1d 
16 
te 
Am 
vw” 
br 
iß 
, 4 
8 
:g 
D 
(“ 
r 
.d 
| 
‚f 
iM 
‚1 
T 
mn 
3 
% 
!
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.