Full text: (6. Band = 1833, No 17-No 24)

N. Materla mediea und Toxikologie, ‚283 
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Fällen noch öfter, Eine halbe bis ganze Drachme reicht in der 
Regel zur Erreichung des Zweckes.hin: Bei Krankheiten der 
Gebärmutter, welche. den Gebrauch des unreifen Mutterkorns 
erfordern, giebt man es bald in Pulverform, bald im Infusum. 
Im erstern Falle 5 Gran 2—3 Mal des Tags, im letztern 2 
Drachmen auf 5—6 Unzen Colatur, wovon alle 2-—4 Stunden 
en Esslöffel voll gereicht wird. — Verf. führt nun mehrere 
Fälle an, in welchen er sich des unreifen Mutterkorns mit ent- 
Schiedenem Nutzen bediente. 1) Wehenschwäche beit der 
Geburt. Wenn in der 3. oder 4. Geburtsperiode die Wehen 
Schwächer werden oder aufhören und sich in der wehenfreien 
Zeit weder besondere Schmerzhaftigkeit noch Aufregung zeigt; 
wenn die Kreissende: nicht von besonders zarter und reizbarer 
Körperbeschaffenheit ist und der Uterus bei der äussern Unter- 
Süchung weich oder nur wenig gespannt und schmerzlos, bei der 
Mnern Untersuchung aber der Muttermund weich, schmerzlos, 
Völlkommen geöffnet und die Geburtstheile feucht gefunden wer- 
den; 80 wirkt das unreife Mutterkorn gemeiniglich entscheidend. 
Um die Wehenthätigkeit hervorzurufen , ist zuweilen schon eine 
Gabe hinreichend, gewöhnlich aber werden 3 — 6 Gaben erfor- 
dert, Wird die Wirkung vergebens erwartet, so wendet man; 
Vorausgesetzt, dass. weder von Seiten des Kindes, noch von Sei- 
len der Mutter die Beschleunigung ‚der Geburt geboten wird, 
das Mutterkorn nach einer Stunde wiederum in 3—6 Gaben 
"On 10 Gran an. Muss nun die Geburt‘ künstlich beendet wer- 
den, ehe das Mutterkorn die Wehenthätigkeit wecken konnte, 
50 jst dies. Mittel deshalb nicht vergeblich gereicht worden, denn 
©8 Sichert den glücklichen Verlauf der. 5. Geburtsperiode und 
S°gen die Gefahr des Bliutflusses: Hiervon überzeugt giebt Verf, 
Vor jeder Zangenentbindung eine: oder zwei Gaben jenes Mittels, 
So ist auch Verf. überzeugt, dass nicht das Mutterkorn,. son- 
dern der Umstand an dem Tode des Kindes schuld ist, dass 
man in dem Falle, wo die Geburt beschleunigt. werden muss, 
nach Anwendung des Mutterkorns zu lange mit Anlegung .der 
Zange wartet. Gebraucht man das Mutterkorn, wenn die Eröff- 
hung und Erweiterung des Muttermundes stunden-, ja tagelang 
5°8ert, so wird die Geburt durch dasselbe nicht gefördert, son- 
dern sogar die langsame, träge, aber doch regelmässige und gar 
Nicht zu beschleunigende gestört; die Wehen werden krampf- 
haft and die Geburt dadurch aufgehalten. Vergrösserung und 
Viederholung der Gaben des Mittels verschlimmern die Sache. 
ben 80 schadet dasselbe bei vorhandenem Krampfe oder Rhew- 
q.itiam der Gebärmutter. Auch in der 5. Geburtsperiode regt 
de Mutterkorn die trägen Wehen an und nützt nach Entfernung 
Re Nachgeburt (die in dringenden Fällen künstlich wegzuneh- 
Fäll Ist) gegen passive Gebärmutterblutflüsse.‘ — Die: übrigen 
a ©, in welchen Verf; mit dem unreifen Mutterkorne glücklich 
°r, sind: lähgere Zeit zurückgebliebene Reste der Nachgeburt;
	        
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